Das Planungsverfahren ist beendet, die Ausschreibung der Arbeiten kann beginnen. Vom kommenden Herbst an wird der neue Betriebsbahnhof in Böblingen gebaut, Ende des Jahres 2018 soll der gesamte Ausbau abgeschlossen sein. Ob dann auch neue Elektrofahrzeuge eingesetzt werden können, ist eher unwahrscheinlich.

Böblingen - Die Regierungspräsidien in Stuttgart und in Tübingen haben den Weg für den Ausbau und die Elektrifizierung der Schönbuchbahn freigegeben. Das Planfeststellungsverfahren sei abgeschlossen, wurde mitgeteilt. Nun können

 

die Arbeiten auf der 17 Kilometer langen Strecke zwischen Böblingen und Dettenhausen (Kreis Tübingen) ausgeschrieben werden. Der Ausbau und die Elektrifizierung kosten 89 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen Ende des Jahres 2018 abgeschlossen sein.

Ob dann bereits statt der Dieselzüge Elektrowagen eingesetzt werden können, ist eher unwahrscheinlich. Derzeit ist der Zweckverband Schönbuchbahn, dem die Kreise Tübingen und Böblingen angehören, nämlich noch auf der Suche nach geeigneten, neuen Elektrofahrzeugen. „Notfalls werden wir uns gebrauchte anschaffen“, erklärte der Böblinger Landrat Roland Bernhard. Und wenn auch das nicht rechtzeitig möglich sei, würden vorübergehend eben weiterhin Dieselzüge fahren. Die Anschaffung von zehn Elektrowagen ist mit Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro veranschlagt, die zu den Ausbaukosten noch dazu kommen. Bisher ist das Land nicht bereit, für sie einen Zuschuss zu gewähren. Vor etlichen Jahren hatte die damalige CDU-Landesregierung beschlossen, den Kauf von neuen Bahnfahrzeugen generell nicht mehr finanziell zu fördern.

Im 15-Minuten-Takt zwischen Böblingen und Holzgerlingen

Reinhold Bauer, der Geschäftsführer des Zweckverbands, möchte in Gesprächen mit dem Land jedoch darauf hinwirken, aus einem Fördertopf für umweltfreundliche Technologien dennoch einen Zuschuss zu erhalten. Der Ausbau der Bahnstrecke dagegen, die zwischen Böblingen und Holzgerlingen zweigleisig werden und auf der Route im 15-Minuten-Takt verkehren soll, will das Land mit 37,5 Millionen bezuschussen. Alle anderen Ausgaben tragen die im Zweckverband zusammengeschlossenen Kreise Böblingen und Tübingen im Verhältnis 85 zu 15.

Die Eingriffe in die Landschaft, die beim Ausbau nötig sind, sollen im Wesentlichen über die Förderung eines Streuobstwiesenprojektes des Kreises Böblingen und durch Neuaufforstungen von Wäldern ausgeglichen werden. Öffentlich ausgelegt wird der Planfeststellungsbeschluss für zwei Wochen im Juli in den Rathäusern in Böblingen und Holzgerlingen. Die Arbeiten sollen im Herbst diesen Jahres mit dem Bau des neuen Betriebshofs in Böblingen beginnen