Borussia Dortmund hat weiterhin ein Offensivproblem. Daher droht in der Königsklasse das schnelle Aus.

Niclas Füllkrug war genervt. Auf die Stürmerdiskussion bei Borussia Dortmund verspürte der Nationalspieler nach der enttäuschenden Nullnummer in der Champions League gegen den italienischen Topklub AC Mailand so gar keine Lust. „Was soll ich dazu sagen?“, fragte Füllkrug: „Wichtig ist, dass wir immer einen Stürmer in Topform im Team haben. Am Ende entscheidet der Trainer.“

 

Gegen Milan entschied sich Edin Terzic erneut für Füllkrug, brachte spät Youssoufa Moukoko und ließ den formschwachen Sebastien Haller erneut auf der Bank schmoren. Doch das Resultat war unbefriedigend. „Es gab Tormöglichkeiten, aber keine Torchancen“, beklagte der BVB-Coach. 

Auch nach dem zweiten Spiel in der Königsklasse ist der Vizemeister ohne Treffer. „Es fehlte die Durchschlagskraft im letzten Drittel. Da haben wir viele falsche Entscheidungen getroffen“, kritisierte Terzic.

Einsatz, Laufbereitschaft, Zweikampfhärte - das stimmte alles bei den Dortmundern. Doch dies genügte nur für ein paar Halbchancen und einigen Abschlüssen aus der Distanz. „Ich würde mich über jede Flanke freuen, die ich bekomme. Wir müssen noch mehr den Abschluss suchen“, bemängelte Füllkrug. Man sei manchmal „ein Stück weit zu verspielt“. Dabei habe man „viel Qualität im Strafraum“, man müsse aber „zielstrebiger sein“.

BVB braucht mehr Schwung in der Offensive

Diese Zielstrebigkeit muss bald kommen, ansonsten droht in der Königsklasse das schnelle Aus. Vor den wegweisenden Duellen mit Newcastle United ist der BVB mit nur einem Punkt Tabellenletzter in der starken Gruppe F. Dies hatte man sich „natürlich nicht vorgenommen“, so Terzic. 

Dennoch glaubt der 40-Jährige weiter an das Minimalziel Achtelfinale. Tabellenführer Newcastle sei nach dem überraschenden 4:1 gegen Paris St. Germain schließlich „nur drei Punkte entfernt“. Es sei noch sehr viel drin in dieser Gruppe, erklärte Terzic, „aber wir wissen auch, dass wir anfangen müssen, dreifach zu punkten“.

Und dafür benötigt der BVB dringend mehr Schwung in der Offensive. „Wir müssen mehr Tore schießen, das hat uns in der vergangenen Saison schon ausgezeichnet“, sagte Julian Brandt. Gerade in den Heimspielen sei man „einen etwas anderen Fußball gewohnt“. 

Doch auch der Nationalspieler hat das Ziel K.o.-Runde noch lange nicht aus den Augen verloren. „Ich bin jetzt nicht zittrig vor den nächsten Wochen, da geht noch einiges“, sagte Brandt. Auch sein Sportdirektor Sebastian Kehl betonte, dass in der „ambitionierten Gruppe weiter alles möglich ist“. 

Tore würden dabei natürlich helfen. Dann wäre auch Niclas Füllkrug nicht mehr genervt.