Bosch-Geschäftsführung Konzern verkleinert Führungsgremium

Michael Bolle verlässt Bosch. Er will sich wieder stärker mit Gründern beschäftigten. Foto: Bosch

Bosch verkleinert die Geschäftsführung um zwei Manager. Das heißt auch: Konzernchef Volkmar Denner übernimmt eine zusätzliche Aufgabe.

Stuttgart - Der Autozulieferer Bosch verkleinert seine Geschäftsführung. Künftig besteht das oberste Führungsgremium aus acht Mitgliedern, zwei weniger als bisher. Michael Bolle (59) und Uwe Raschke (63) scheiden Ende Juni aus. Bolle, der die Bereiche Technologie (CTO) und Digitales (CDO) verantwortet, sucht neue Herausforderungen außerhalb des Bosch-Konzerns. Raschke, zuständig für das Geschäft mit Konsumgütern wie Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge, wechselt in den Ruhestand.

 

Ihre Aufgaben werden von anderen Geschäftsführern übernommen. So hat Bosch-Chef Volkmar Denner künftig wieder die Verantwortung für Technologien. Dafür war er bereits früher zuständig. Denn Bolle, vormals Chef des Forschungszentrums in Renningen, wurde erst 2018 in die Geschäftsführung berufen. Der Bereich Digitales wird künftig von Tanja Rückert (51) geleitet, die allerdings nicht in die Geschäftsführung aufrückt. Sie berichtet dann an Denner.

Bosch schafft schlankere Strukturen

Die zahlenmäßig gesehene Verkleinerung der Geschäftsführung hat auch mit der aktuellen Lage zu tun. „Bosch nutzt die Gelegenheit für eine zahlenmäßig gesehene Verkleinerung der Geschäftsführung, um in einer wirtschaftlich anspruchsvollen Lage mit schlanken Strukturen und Prozessen zu agieren“, sagt eine Sprecherin.

Bolle, der seinen Drei-Jahres-Vertrag in der Bosch-Geschäftsführung erfüllt, stand zwischen 1999 und 2003 nicht auf der Gehaltsliste des Zulieferers. In dieser Zeit war er als Unternehmensgründer aktiv. Daran will er wieder anknüpfen. „Er freut sich darauf, im Kontext von Hightech-Industrie und Start-ups sein Wissen einzubringen“, sagt ein Sprecherin.

Die Aufgabengebiete von Raschke übernimmt Christian Fischer (52), der seine Verantwortung für den Bereich Energie und Gebäude behält.

Denner würdigt den Scheidenden

„Michael Bolle hat als CTO und CDO den digitalen und technologischen Wandel des Unternehmens konsequent vorangetrieben und die Technologie- und Produktstrategie eng mit der IT-Strategie des Unternehmens verzahnt“, würdigt Denner den Scheidenden. Dabei seien wichtige strategische Weichen gestellt worden, um Bosch als innovatives Unternehmen rund um die Gebiete Internet der Dinge sowie Künstliche Intelligenz voranzubringen. Als Beispiel nannte Denner etwa den Bau eines Zentrums für Künstliche Intelligenz in Tübingen.

„Uwe Raschke hat starke Impulse in- und außerhalb des Unternehmens gesetzt. Er war nicht nur ein wichtiger Wegbereiter neuer Managementmethoden und agiler Arbeitsweisen“, so Denner. Sondern Raschke habe auch frühzeitig die Konsumentenerwartungen bei der Produkt- und Serviceentwicklung in den Mittelpunkt gestellt.

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