Beim "Bosch-Zünder" standen die Informationen über die Produkte und deren Herstellung sowie die geschäftliche Lage und der internationale Wettbewerb im Vordergrund der Berichterstattung, heißt es in der Jubiläumsausgabe zum 75-jährigen Bestehen der Mitarbeiterzeitung. Neben der reinen Information habe Chefredakteur Debatin jedoch auch der Meinungsaustausch besonders am Herzen gelegen. "Er scheute nicht davor zurück, harten Attacken gegen die Leitung der Firma den zur Argumentation notwendigen Platz einzuräumen. Marxistische radikale Gedanken beispielsweise feierten fröhliche Urständ. Nicht ohne geharnischten Widerspruch", heißt es im Rückblick. Die Kontroversen besaßen gelegentlich einen herben Ton, schreibt der Bosch-Biograf Heuss. "Man war entschlossen, nicht zimperlich zu sein, ließ ein kräftiges Wort zu und wusste auch, wenn es darauf ankam, mit einem kräftigen Wort zu erwidern", schreibt Heuss. Auch Robert Bosch habe von Zeit zur Zeit zur Feder gegriffen.

 

Seit jenen politisch und wirtschaftlich turbulenten Jahren ist das Stuttgarter Unternehmen gewaltig gewachsen. Als der "Bosch-Zünder" erstmals erschien, zählte das Unternehmen gerade einmal 6120 Mitarbeiter. Heute beschäftigt der Stuttgarter Konzern weltweit bald 300.000 Menschen, die sich anders als damals auf vielfältige Weise informieren können. So gibt es heute bei Bosch neben der Mitarbeiterzeitung, die fünf bis sechs Mal im Jahr erscheint, auch das Intranet. Auf diesem elektronischen Kommunikationsweg können Informationen unabhängig vom Redaktionsschluss der gedruckten Zeitung in Windeseile verbreitet werden.

"Bosch-Zünder" erscheint in neun Sprachen

Der "Bosch-Zünder" habe sich an den Wandel der Medienwelt angepasst, sagt Uta-Micaela Dürig, die Kommunikationschefin des Stuttgarter Konzerns. In den sechziger und siebziger Jahren noch sei der "Bosch-Zünder" verstärkt auch der Chronist des Firmengeschehens gewesen, der beispielsweise ausführliche Berichte über Veranstaltungen des Unternehmens gebracht habe. "All das haben wir heute verstärkt im Intranet, weil wir hier schneller sind," berichtet Dürig. "Da kann man sofort ein Bild von einer Veranstaltung veröffentlichen, und jeder Mitarbeiter kann es sehen und ist darüber informiert, ganz gleich, auf welchem Kontinent er arbeitet." Das Intranet mache die gedruckte Mitarbeiterzeitung aber keineswegs überflüssig. "Der Bosch-Zünder ist nach wie vor ein sehr bedeutendes Kommunikationsmittel". Statt der reinen Nachricht liefere er heute jedoch vor allem den erläuternden Hintergrundbericht, er zeige auf, wie sich ein Ereignis in die Strategie des Unternehmens einfüge. "Die Bedeutung der Zeitung wird im gesamten Mix der Kommunikationsmittel nicht abnehmen, sondern vielleicht sogar weiter zunehmen, weil die Komplexität der Welt, in der wir agieren und die Komplexität der Themen durch die weitere Diversifikation und die Globalisierung des Unternehmens weiter zunimmt".

Der "Bosch-Zünder" soll die Bindung an das Unternehmen stärken, wie der Chefredakteur Gunter Epple erläutert, der vor seinem Wechsel zu Bosch Wirtschaftsredakteur bei den "Stuttgarter Nachrichten" war. "Wir müssen das Zusammengehörigkeitsgefühl unterstützen, wir porträtieren Mitarbeiter und zeigen damit, dass jeder Einzelne zum Erfolg des Unternehmens beitragen kann." Umgesetzt wird dies auf vielfältige Weise. In der September-Ausgabe etwa wird unter anderem in einer Reportage darüber berichtet, wie Mitarbeiter im malaysischen Penang die Produktion von Elektrowerkzeugen verbessert haben, kommen Einkäufer zu Wort, die in der Türkei Lieferanten von Plastikteilen Verbesserungsvorschläge machen, wird ein Reutlinger Gruppenleiter vorgestellt, der als Mentor einem Studenten beim Werksbesuch erzählt, wie sein Arbeitstag aussieht.

An den Wandel der Medienwelt angepasst

Beim "Bosch-Zünder" standen die Informationen über die Produkte und deren Herstellung sowie die geschäftliche Lage und der internationale Wettbewerb im Vordergrund der Berichterstattung, heißt es in der Jubiläumsausgabe zum 75-jährigen Bestehen der Mitarbeiterzeitung. Neben der reinen Information habe Chefredakteur Debatin jedoch auch der Meinungsaustausch besonders am Herzen gelegen. "Er scheute nicht davor zurück, harten Attacken gegen die Leitung der Firma den zur Argumentation notwendigen Platz einzuräumen. Marxistische radikale Gedanken beispielsweise feierten fröhliche Urständ. Nicht ohne geharnischten Widerspruch", heißt es im Rückblick. Die Kontroversen besaßen gelegentlich einen herben Ton, schreibt der Bosch-Biograf Heuss. "Man war entschlossen, nicht zimperlich zu sein, ließ ein kräftiges Wort zu und wusste auch, wenn es darauf ankam, mit einem kräftigen Wort zu erwidern", schreibt Heuss. Auch Robert Bosch habe von Zeit zur Zeit zur Feder gegriffen.

Seit jenen politisch und wirtschaftlich turbulenten Jahren ist das Stuttgarter Unternehmen gewaltig gewachsen. Als der "Bosch-Zünder" erstmals erschien, zählte das Unternehmen gerade einmal 6120 Mitarbeiter. Heute beschäftigt der Stuttgarter Konzern weltweit bald 300.000 Menschen, die sich anders als damals auf vielfältige Weise informieren können. So gibt es heute bei Bosch neben der Mitarbeiterzeitung, die fünf bis sechs Mal im Jahr erscheint, auch das Intranet. Auf diesem elektronischen Kommunikationsweg können Informationen unabhängig vom Redaktionsschluss der gedruckten Zeitung in Windeseile verbreitet werden.

"Bosch-Zünder" erscheint in neun Sprachen

Der "Bosch-Zünder" habe sich an den Wandel der Medienwelt angepasst, sagt Uta-Micaela Dürig, die Kommunikationschefin des Stuttgarter Konzerns. In den sechziger und siebziger Jahren noch sei der "Bosch-Zünder" verstärkt auch der Chronist des Firmengeschehens gewesen, der beispielsweise ausführliche Berichte über Veranstaltungen des Unternehmens gebracht habe. "All das haben wir heute verstärkt im Intranet, weil wir hier schneller sind," berichtet Dürig. "Da kann man sofort ein Bild von einer Veranstaltung veröffentlichen, und jeder Mitarbeiter kann es sehen und ist darüber informiert, ganz gleich, auf welchem Kontinent er arbeitet." Das Intranet mache die gedruckte Mitarbeiterzeitung aber keineswegs überflüssig. "Der Bosch-Zünder ist nach wie vor ein sehr bedeutendes Kommunikationsmittel". Statt der reinen Nachricht liefere er heute jedoch vor allem den erläuternden Hintergrundbericht, er zeige auf, wie sich ein Ereignis in die Strategie des Unternehmens einfüge. "Die Bedeutung der Zeitung wird im gesamten Mix der Kommunikationsmittel nicht abnehmen, sondern vielleicht sogar weiter zunehmen, weil die Komplexität der Welt, in der wir agieren und die Komplexität der Themen durch die weitere Diversifikation und die Globalisierung des Unternehmens weiter zunimmt".

Der "Bosch-Zünder" soll die Bindung an das Unternehmen stärken, wie der Chefredakteur Gunter Epple erläutert, der vor seinem Wechsel zu Bosch Wirtschaftsredakteur bei den "Stuttgarter Nachrichten" war. "Wir müssen das Zusammengehörigkeitsgefühl unterstützen, wir porträtieren Mitarbeiter und zeigen damit, dass jeder Einzelne zum Erfolg des Unternehmens beitragen kann." Umgesetzt wird dies auf vielfältige Weise. In der September-Ausgabe etwa wird unter anderem in einer Reportage darüber berichtet, wie Mitarbeiter im malaysischen Penang die Produktion von Elektrowerkzeugen verbessert haben, kommen Einkäufer zu Wort, die in der Türkei Lieferanten von Plastikteilen Verbesserungsvorschläge machen, wird ein Reutlinger Gruppenleiter vorgestellt, der als Mentor einem Studenten beim Werksbesuch erzählt, wie sein Arbeitstag aussieht.

Seit 2005 erscheint der "Bosch-Zünder" nicht nur in deutsch, sondern in mittlerweile neun Sprachen, darunter auch in Chinesisch, Türkisch und Portugiesisch. Als diese Mehrsprachigkeit der Zeitung vorbereitet wurde, habe man die Mitarbeiter auch gefragt, ob der traditionelle Titel beibehalten werden solle, berichtet die Kommunikationschefin Dürig. "Je weiter die Mitarbeiter weg waren von Europa, desto mehr haben sie sich dafür eingesetzt, den Titel beizubehalten", so Dürig.