Die Bürger haben es sich gewünscht: Stadt lässt eine Bahn für Boule und Boccia herrichten.

Rutesheim - Die großen Kastanien bei der Festhalle spenden einen angenehmen Schatten, sodass die Spielerinnen und Spieler in aller Ruhe die Kugeln schießen können. Rutesheim hat nun ganz offiziell eine Boule-Boccia-Bahn. Bürgermeisterin Susanne Dornes hat es sich nicht nehmen lassen, auch eine gut platzierte Kugel zu setzen.

 

Vor einen Jahr sind Bürger mit der Unterstützung der Stadträte Ulrich Schenk und Markus Scheu (beide UBR) an die Verwaltung mit dem Vorschlag herangetreten, im Ort eine Bahn für Boule und Boccia zu errichten. „Wir haben eine Kostenaufstellung eingeholt, die lag bei etwa 10 000 Euro, und es wurden drei Standorte vorgeschlagen, die auch von zahlreichen Besuchern frequentiert werden“, sagt die Bürgermeisterin im Rückblick.

Wo darf gespielt werden?

Wichtige Kriterien bei der Standortwahl seien gewesen, dass schattenspendende Bäume in der Nähe sind, ebenso eine öffentlich zugängliche Toilette. Dazu sollte die Möglichkeit bestehen, etwas essen und trinken zu können und nicht zuletzt, dass es Sitzgelegenheiten gibt. Im Gespräch waren ein Platz beim Rathaus, bei der Bühlhalle und bei der Festhalle.

„Der Platz beim Rathaus wurde schnell aus technischen Gründen verworfen, weil darunter die Tiefgarage ist und wir den Platz auch für Veranstaltungen benötigen“, erläutert die Rathauschefin. Der Standort bei der Bühlhalle, die lange Öffnungszeiten hat und wo auch ein Gastronom in der Nähe ist, fand im Technischen Ausschuss keinen Zuspruch, dafür aber der Platz bei der städtischen Festhalle.

„Hier ist natürlich eine tolle Atmosphäre mit den großen Kastanien, auch wenn die Halle nicht so lange geöffnet ist“, sagt Susanne Dornes. Ursprünglich war geplant, dass die Bahn, die die örtliche Straßenbau-Firma Kindler mit Unterstützung des Bauhofes und des städtischen Bauamtes hergestellt hat, 15 Meter lang und vier Meter breit wird. „Um aber die Wurzel der Kastanienbäume nicht zu verletzen, ist sie nun einige Zentimeter schmäler ausgefallen“, erklärt die Bürgermeisterin. Doch das schmälerte nicht den Spaß der vielen Interessenten, die zur feierlichen Eröffnung gekommen war – Kindergartenkinder, Jugendliche, Senioren.

Der Stadtrat Ulrich Schenk hatte ein Set Boule-Kugeln mitgebracht. Michael Kaltenecker, ein großer Fan des Spiels, erklärte die Regeln und so konnte es losgehen. „Nun hoffen wir auf viele Nutzer, die Spaß an dem Spiel haben“, sagt die Bürgermeisterin. Ein jeder müsse allerdings eigene Kugeln mitbringen. Die Stadt stellt einen Rechen zur Verfügung, mit dem die Bahn geebnet werden kann.

Das Spiel mit den Kugeln

Pétanque: Mit Boule wird hierzulande das von den Franzosen auf öffentlichen Plätzen ausgetragene Freizeit-Kugel-Spiel in Verbindung gebracht. Der korrekte Name ist Pétanque. Die Franzosen benutzen Pétanque zur Abgrenzung zu anderen Boule-(Kugel-)Sportarten.

Regeln: Zwei Mannschaften spielen gegeneinander mit dem Ziel, die eigenen Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel zu platzieren. Diese und die gegnerischen Kugeln können dabei auch herausgedrückt oder weggeschossen werden. Manchmal geht es auch nur darum, die Kugeln möglichst präzise zu setzen.