Direkt gegenüber der Ditzinger Feuerwache brennt eine Wohnung. Im Inneren der Räumlichkeiten im ersten Stock stoßen die Brandschützer auf eine 66-Jährige.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Der kurze Anfahrtsweg der Freiwilligen Feuerwehr hat einer 66-jährigen Frau vermutlich das Leben gerettet. Direkt gegenüber der Ditzinger Feuerwache quoll am Mittwochmorgen um 7.05 Uhr dicker Rauch aus den Fenstern sowie dem Dach eines Hauses. „Nur drei Minuten nach dem Alarm waren wir schon in der Wohnung“, berichtet Abteilungskommandant Andreas Häcker. Kommandant Peter Gsandner und einer seiner Gruppenführer hatten sich ausgerüstet und waren sofort quer über den Kreisverkehr zwischen Münchinger, Gröninger und Korntaler Straße gerannt, um die Lage zu erkunden. Ein weiterer Bewohner des Hauses gab ihnen dabei die Information, dass sich noch eine Frau in der brennenden Wohnung im ersten Stock befinden müsse. So wussten die Brandschützer gleich, nach wem sie in den völlig verqualmten Räumen suchen mussten.

 

Dramatischer Einsatz unter Atemschutz

„Es war hochdramatisch“, beschreibt Andreas Häcker die folgenden Minuten, in denen die Wehrleute mit Atemschutzausrüstung die Wohnung absuchten. Das Schlafzimmer war leer, die Retter stießen schließlich im Vorraum zur Küche auf die vermisste Frau. Sie hatte neben einer Rauchgasvergiftung laut Häcker auch Brandwunden erlitten, war aber ansprechbar. Sie wurde ins Freie gebracht und vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert.

Derweil begann ein zweiter Trupp der Feuerwehr mit der Brandbekämpfung. Eine Garderobe sowie deren Holzverkleidung standen komplett in Flammen, wie Andreas Häcker berichtet. Allerdings war das Feuer zügig gelöscht, im Anschluss machten sich die Helfer an die Belüftung der Wohnung. Die sogenannten „Nachlöscharbeiten“ dauerten noch eine Stunde an. Den entstandenen Schaden beschreibt Häcker als „hohen Brandschaden“. Die Polizei gibt in ihrem Bericht eine Schätzung von um die 40 000 Euro an. Wie genau das Feuer ausgebrochen ist, wird derzeit noch ermittelt.

Massive Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr

Während der Löscharbeiten kam es im Berufsverkehr zu massiven Behinderungen. „Der Kreisverkehr war komplett blockiert“, so Häcker, „da gab es große Einschränkungen.“ Denn die Feuerwehr war nicht nur zu Fuß, sondern mit vier Fahrzeugen ausgerückt, hinzu kamen Rettungsdienst und Polizei. „Wir müssen die Ausrüstung ja transportieren“, begründet der Abteilungskommandant. So mussten zum Beispiel die Schüler des Schulzentrums in der Gröninger Straße ab der Münchinger Straße ihren Weg statt mit dem Bus zu Fuß fortsetzen.

Das Feuer in Ditzingen war das jüngste einer ganzen Reihe von schweren Bränden im Landkreis Ludwigsburg. Ende Januar waren in Markgröningen vier Personen beim Brand eines Mehrfamilienhauses gestorben. Im Februar brannten zudem Wohnhäuser in Ludwigsburg und Großbottwar.