Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht spricht vor dem Heimspiel gegen den VfB an diesem Montag (20.15 Uhr/Sport 1) über die kleine Durststrecke der Eintracht sowie über sein Interesse an Stuttgarter Spielern.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Braunschweig -

 
Herr Lieberknecht, wie ist Ihre Gefühlslage, wenn der VfB nach fünf Siegen am Stück im Eintracht-Stadion aufkreuzt? Verliert Ihr Team die Partie, beträgt der Rückstand auf Stuttgart ja bereits zehn Punkte.
Der VfB ist ein großer Club in Deutschland. Es macht daher immer Spaß, gegen so ein Team zu spielen. Wir freuen uns auf die Partie. Der Tabellenplatz eins ist für die Stuttgarter übrigens absolut berechtigt, denn der VfB hat optimal gepunktet und zeigt so die vorhandene Klasse des Kaders.
Ihr Sieg in Sandhausen am vergangenen Wochenende war dagegen der bisher einzige nach der Winterpause. Hat sich Eintracht Braunschweig eine Mini-Krise genommen?
Das Wort Krise benutzen wir nicht. Schließlich kann es in der zweiten Liga immer mal vorkommen, dass man weniger punktet. Auch die Konkurrenz betont ja stets, wie ausgeglichen die Liga ist. Ich bin mir daher sicher, dass es keinen Durchmarsch eines Vereins geben wird. Wichtig ist für uns in der aktuellen Phase, dass wir nie zweimal hintereinander verloren haben. Die Mannschaft hat also immer eine Reaktion gezeigt.
20 Spieltagen lang lag die Eintracht auf einem der ersten drei Plätze. Dass sie jetzt nur Vierter sind, haut Sie also nicht um?
Es hat uns natürlich nicht gefreut – und die Fans haben ein bisschen gemurrt. Aber sämtliche Verantwortliche sind ruhig geblieben, weil man derartige Situationen in einer langen Saison einfach mit einkalkulieren muss.
Im Umfeld des VfB gibt es die klare Erwartungshaltung, dass der Club direkt wieder aufsteigen soll. Wie steht es da um das Selbstverständnis der Eintracht?
Wir wollen den Verein unter den Top 25 in Deutschland halten, denn das gibt uns die Möglichkeit, weiter zu wachsen. Wir haben nach dem Bundesliga-Abstieg zwei Jahre lang mehr als einen guten Job gemacht, denn wir haben den Club immer im Dunstkreis des Aufstiegs bewegt. Natürlich gibt es hier auch Leute, die wollen die Eintracht nur noch in der ersten Liga sehen. Aber 90 Prozent des Umfelds sehen alles etwas nüchterner. Und dazu zählen auch die Menschen, die mich umgeben.