Diese Zeitschrift ist Kult und hat Millionen von deutschen Teenagern das Aufwachsen erleichtert, das Leben und die Sexualität erklärt. Jetzt versucht sich die "Bravo" neu aufzustellen. Wir werfen einen Blick nach vorne - aber vor allem auch zurück.

Diese Zeitschrift ist Kult und hat Millionen von deutschen Teenagern das Aufwachsen erleichtert, das Leben und die Sexualität erklärt. Jetzt versucht sich die "Bravo" neu aufzustellen. Wir werfen einen Blick nach vorne - aber vor allem auch zurück.

 

Stuttgart - Seit der Ersterscheinung 1956 ist die „Bravo“ Kult und hat schon Generationen in Problemen mit der großen Liebe geholfen und die Geheimnisse der Stars gelüftet.

Jetzt gibt es eine Neuausrichtung. Weniger Stars, mehr Beratung: Das Jugendmagazin „Bravo“ will sich stärker auf Inhalte konzentrieren, die die jungen Leser im wirklichen Leben angehen. Dabei ginge es in größerem Umfang um aktuelle Trends, Gesprächsstoffe, Musik, sowie emotionale und sexuelle Themen, so der Verlagsgeschäftsführer der Bauer München Redaktions KG, Marc de Laporte in Hamburg an diesem Mittwoch. Zudem würden weitere Neuigkeiten für die Dr.-Sommer-Rubrik vorgestellt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bauer die Konzeption seines Printmagazins überarbeitet und neue Star- und Technik-Formate verkündet.

Die Auflage des Jugendmagazins befindet sich seit Jahren im Sinkflug: Noch in den Siebzigern wurde die „Bravo“ fast zwei Millionen Mal verkauft. Seit Ende der 1990er ist die Auflage des Blattes um fast 90 Prozent geschrumpft.

Die „Bravo“ hat bereits Generationen von Teenagern mit ihren Problemen und Sorgen begleitet. Die folgenden Rubriken schüren den Kult um das Magazin.

Dr. Sommer

„Dr. Sommer“: Seit rund 45 Jahren das Team um „Dr. Sommer“ Fragen von Jugendlichen. Die erste „Sprechstunde“ gab es im Jahr 1969. Damals hatte sich eine 13-Jährige in den Busfahrer verliebt. „Was soll ich tun?“.

Einige Eindrücke aus mehr als vier Jahrzehnten Aufklärung:

„Mit 15 noch zu unreif?“ (1969)

„Was ist Petting?“ (1971)

„Wegen meiner Schwitzhände habe ich Angst vor der Tanzschule“ (1988)

„Ist die Pille ein Lustkiller?“ (2003)

„Ich bin immer in doofe Jungs verliebt“ (2009)

„Ich hatte eine Erektion am Badesee.“ (2012)

Die Bravo-Extras

 Auch die beliebten Extras in der „Bravo“ haben über die Jahrzehnte hinweg einen großen Wandel mitgemacht. Die Entwicklung der Beilagen in Etappen:

- 1960 und 1965: das große Fernsehprogramm

- 1970: Superfarbfoto der Stars des Monats: Shocking Blue

- 1975: Günther Netzer im Staralbum mit Mini-Poster

- 1980: Krimi-Quiz: 10 Farbfernsehr zu gewinnen

- 1985: Autogrammkarten von Modern Talking

- 1990: Die schärfsten New-Kids Star Souvenirs

- 1995: 4 Extra Autogramm Karten der Kelly Family, Pamela Anderson

- 2000: Millennium-Brille in 8 Designs

- 2005: Coole HipHop Kette

- 2010: Edles Vampir-Armband

- 2014: 33 sexy Flirt-Sticker

Der Bravo-Starschnitt

Der „Bravo“-Starschnitt: Millionen von Kinderzimmern wurden dadurch geprägt. Stück für Stück konnten Fans sich ihren Star in Lebensgröße an die Wand kleben. Der erste Starschnitt aus dem Jahr 1959 zeigte Brigitte Bardot.

Die Foto-Love-Story

Die Foto-Lovestory: Die süßen Liebesgeschichten handelten von Themen wie: „Julia schwebt auf Wolke 7. Sie ist total verliebt in Ben, der ist aber Referendar an ihrer Schule!“

Der Bravo-Bodycheck

Der „Bravo-Bodycheck“ verursachte jede Menge Gekicher vor allem bei den jüngeren Lesern. Die Nacktbilder samt Profilangaben des weiblichen und männlichen Models war ein Teil der „Dr. Sommer“ Aufklärung.