Im Herbst werden drei Gewerbegebiete angeschlossen. Ramtel und Warmbronn sind 2020 dran.
Leonberg - Was lange währt, könnte wirklich gut werden. Die Endlosgeschichte des Breitbandausbaus in Leonberg gewinnt an Tempo. Noch in diesem Herbst sollen die Gewerbegebiete Hertich, Pfad und Ulmer Straße ans schnelle Internet angeschlossen werden. Im kommenden Jahr sind dann die Stadtteile Ramtel und Warmbronn dran.
„Wir haben eine verbindliche Zusage vom Vorstand der Telekom“, verkündet Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD). Und Oliver Zander, der Landesvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT präzisiert: „Das ist schriftlich fixiert.“ Darüber hinaus plant die Stadt, die Schulen und die Feuerwehr ans schnelle Netz anzuschließen. Das möchte sie im Alleingang machen, rechnet aber mit 90 Prozent Zuschüssen von Bund und Land.
Die Stadt kostet das nichts
Um die Versorgung in den Gewerbegebieten, in Warmbronn und im Ramtel kümmert sich die Telekom. Dass Leonberg überhaupt einen direkten Draht zum Telekommunikationsriesen in Bonn bekommen hat, ist mehr oder minder ein Zufall. „Ich war auf einer Klausurtagung der MIT zum Thema Digitalisierung in Österreich“, erinnert sich Oliver Zander an eine entscheidende Begegnung vor anderthalb Jahren. „Dort hielt der Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges einen Vortrag.“ Zander, der sich seit fünf Jahren für den Netzausbau in Leonberg stark macht, nutzte die Gunst der Stunde und sprach Höttges direkt an. Der Telekom-Chef ließ dem Leonberger Mittelstandsfunktionär seine Visitenkarte da: Er möge sich bei Bedarf melden. Was Zander auch tat. „So konnten wir die weiteren Gespräche auf Vorstandsebene führen.“
Offenkundig mit Erfolg: 28 000 Haushalte will die Telekom mit Glasfaser direkt ins Gebäude versorgen, also unmittelbar zum Kunden. „Die Stadt kostet das nichts. Besser geht es nicht“, frohlockt Oliver Zander. Der OB lobt die Unterstützung des MIT-Chefs. „Für den direkten Kontakt zur Telekom, den Herr Zander hergestellt hat, bin ich sehr dankbar.“
Der Ausbau soll nun nach einer Prioritätenliste erfolgen. Die oft international operierenden Unternehmen, die extrem große Datenmengen transportieren, haben den größten Bedarf. Deshalb kommen die Gewerbegebiete Hertich in Eltingen, Pfad in Höfingen und Ulmer Straße im Ramtel zu allererst dran. Das neue Gewerbegebiet Leo West direkt an der A 8 ist bereits mit der modernen Kommunikationstechnik ausgestattet.