Das Amt ist wichtig, nicht der Inhaber – das galt lange für Briefköpfe von Ministern. Doch immer öfter steht dort gleich der Name. Ein Ressortchef kehrt nun zur früheren Praxis zurück.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Die Briefköpfe der Regierenden waren im Südwesten traditionell neutral gestaltet. Ganz oben stand die Bezeichnung des Ressorts, darunter „Der Minister“ oder „Die Ministerin“. Erst in der Signatur folgte der Namen. Wichtig ist das Amt, nicht der jeweilige Inhaber – das kam darin zum Ausdruck. In den letzten Jahren wurde dieses Prinzip zusehends aufgeweicht. Manche Minister wie Theresia Bauer halten sich noch an die Gepflogenheit, andere rücken ihre Namen prominent nach oben. Einheitliche Regeln gebe es nicht, berichtet das Staatsministerium, weshalb man auch keinen Überblick über die Praxis der Ressorts habe. Selbst innerhalb der Regierungszentrale finden sich beide Varianten: Bei Winfried Kretschmann steht nur „Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg“, bei seiner rechten Hand Florian Stegmann allein „Der Staatsminister und Chef der Staatskanzlei“. Die Staatssekretäre Florian Hassler und Rudolf Hoogvliet erscheinen dagegen namentlich im Briefkopf, Letzterer sogar mit der saloppen Kurzform „Rudi“.