Wer auf dem Kappelberg oder durch Streuobstwiesen wandert, kann die Rufe der Nachtgreife auf Paarungssuche hören.

Fellbach - Wenn das lang gezogene „Huuuh“, gefolgt von einem trillernd vorgetragenen, kurzen hu hu hu hu in der Dunkelheit auf dem Kappelberg schallt, dann zeigt das Waldkauzmännchen an, dass dieses Waldstück sein Revier ist, das er mit keinem anderen männlichen Artgenossen teilen will. Waldkäuze sind sehr reviertreu. Ein Pärchen wohnt zum Beispiel seit vielen Jahren auf dem Gelände eines Gartenhäuschens unweit vom Pflanzenschutzgebiet Hinterer Berg. Mit einem Fernglas lassen sich die beiden Käuze dort leicht beobachten. Meist sitzen sie in einem Kaminaufbau auf dem Dach des Gartenhauses.

 

Mit „Huuuh“ wird das Revier markiert

Immer wieder kommt es vor, dass die Eulen ihr Revier verteidigen müssen. Im Herbst fliegen Jungkäuze durch den Wald, suchen ein geeignetes Waldstück, wo sie auf Dauer bleiben können, oder sie suchen eine Partnerin. Waldkäuze bleiben ein ganzes Leben lang zusammen.

Im Winter verfolgen die „Nachtgreife“ die Schwärme von Bergfinken bis zu ihren Schlafbäumen, um dort einen unvorsichtigen Wintergast zu erwischen. Trifft ein solcher „Teilzieher“ auf einen einheimischen Waldkauz, so lässt der Revierbesitzer ein gellendes „kui-witt” hören. Fast immer stimmt das Weibchen in diesen Ruf ein. Meist genügt dieses Abwehrgeschrei, um den Eindringling zu vertreiben.