Arne Schönbohm muss seinen Posten als BSI-Chef abgeben. Grund dafür sind mögliche Kontakte zu einem Verein aus dem Umfeld russischer Geheimdienstkreise.
Arne Schönbohm ist nicht länger Chef des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Wie zunächst „Der Spiegel“ berichtete, hat das Innenministerium den Präsidenten des BSI mit sofortiger Wirkung freigestellt. Außerdem ist offenbar ein Disziplinarverfahren gegen Schönbohm eingeleitet worden.
Auslöser für die Kritik an Schönbohm war die Sendung „ZDF Magazin Royale“, in der TV-Moderator Jan Böhmermann dem BSI-Chef indirekte Kontakte zum russischen Geheimdienst vorgeworfen hatte.
Streit über Cybersicherheits-Verein
Die Kontakte sollen über den Verein „Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.“ gelaufen sein, den Schönbohm vor zehn Jahren mitgegründet hatte. Noch heute bestehen zwischen dem BSI-Chef und dem Verein offenbar gute Beziehungen. Erst vor vier Wochen hielt Schönbohm eine Rede bei einer Jubiläumsfeier des Cyber-Sicherheitsrats Deutschland.
Der Verein berät Unternehmen bei Themen der IT-Sicherheit. Neben bekannten Firmen wie der EnBW und Eon zählt auch die Firma Protelion zu den Mitgliedern. Hinter dem Unternehmen aus Berlin steckt offenbar die russische Firma Infotecs, die von einem ehemaligen KGB-Agenten gegründet worden ist und noch immer Beziehungen zum russischen Geheimdienst pflegen soll.
Protelion war nach den Vorwürfen aus dem Verein geworfen worden.