In Charles Lewinskys „Rauch und Schall“ leidet Goethe an Ideenlosigkeit. Ein urkomischer Roman über eine nicht überlieferte Schaffenskrise des Meisters.

Freizeit und Unterhaltung: Dominika Bulwicka-Walz (dbw)

Goethe hat eine Schreibblockade. Nichts geht mehr. Dabei steht er unter Druck. Ein Geburtstagsgedicht für die Herzogin steht an, vom „Faust“ ganz zu schweigen. Und die Zeit rennt. Aber kein Wort bringt er zu Papier. Und, man stelle sich das nur einmal vor: Ausgerechnet seinem Noch-nicht-Schwager Christian August Vulpius, einem Lohn- und Vielschreiber, der nur Unterhaltung fabriziert, dem fallen die Worte einfach nur so zu. An zwei Romanen gleichzeitig arbeitet der gerade. Nein, das schmerzt den wahren Künstler zu sehr. Nichts als Verachtung hat Goethe für Vulpius übrig. „Goethe hatte Christianes Bruder nie gemocht und jetzt mochte er ihn noch weniger.“