Iris Wolff erzählt von zwei einander bestimmten Menschen, die sich im Strom der Zeit verlieren und wiederfinden. Der Roman „Lichtungen“ zeigt, wie viel Vergangenheit es braucht, um die Gegenwart zu verstehen.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Der Glaube, alles gehe immer vorwärts, hat auf dem literarischen Feld sein Pendant im Bildungs- oder Entwicklungsroman. Jemand durchläuft eine Reihe von Erfahrungen und wird am Ende zu dem, der er ist. Selbst wenn die wesentlichen Ereignisse weit zurückliegen, entfalten sie sich in der Regel immer entlang des steten Voranschreitens der Zeit. Aber ist es nicht gerade umgekehrt? Dass wir, je weiter wir in die Vergangenheit vorstoßen, erst eigentlich erfahren, wie es um uns bestellt ist. Müsste man nicht rückwärts erzählen?