In „James“ erzählt Percival Everett die Geschichte von Huckleberry Finn einmal aus der Perspektive des schwarzen Sklaven. Aus der Revision der klassischen Great American Novel von Mark Twain ist ein großer Roman der Gegenwart geworden.
Noch ohne sich damit schon auf die eine oder andere Seite zu schlagen, kann man sagen, dass wir gerade ein Zeitalter der Korrekturen durchleben, in dem manches Anstoß zu erregen beginnt, was bisher noch eben so durchging. Diskriminierend empfundene Ausdrücke werden aus längst zu Klassikern gewordenen Büchern gestrichen. Höchste Zeit, sagen die einen, während andere empört auf historisch-kritische Kontextualisierung pochen, in der Regel allerdings am erregtesten die, die am wenigsten von den sprachlichen Sedimenten jahrhundertealter Ressentiments betroffen sind. Oft geht es dabei nur um einzelne Wörter, es kann aber auch Grund geben, sich das Ganze noch einmal genauer anzuschauen und gegebenenfalls einmal anders zu erzählen.