Es stehen viel zu viele Wohnungen leer. Dagegen wollen Bürger im Esslinger Norden etwas unternehmen.

Esslingen - In den nördlichen Esslinger Stadtteilen Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und Neckarhalde (RSKN) stehen rund 80 Wohnungen leer. In ganz Esslingen sind es geschätzt sogar 800. Damit wollen sich die evangelische und katholische Kirchengemeinde, der Bürgerausschuss RSKN und die Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN nicht abfinden.

 

In einer gemeinsamen Aktion haben die vier Institutionen einen Brief „An unsere Nachbarn“ formuliert und die Menschen aufgefordert, leer stehende Wohnungen möglichst schnell zu vermieten, um damit einen Beitrag gegen die akute Wohnungsnot in Esslingen zu leisten. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Mit jeder fair vermieteten Wohnung leisten Sie einen entscheidenden Beitrag, um das Recht auf Wohnen praktisch zu verwirklichen. Sie sorgen damit für sozialen Zusammenhalt in unserer Gemeinde.“ Der Brief mündet in dem Appell: „Lassen Sie verfügbaren Wohnraum nicht leer stehen. Vermieten Sie an Wohnungssuchende, die sich nicht so viel leisten können, beispielsweise an junge Familien, Alleinerziehende oder Geflüchtete.“ Der Brief ist an Wohnungseigentümer im Esslinger Norden adressiert, liegt unter anderem in Gemeindehäusern aus und ist darüber hinaus an zahlreiche Empfänger per Mail versandt worden.

Schon seit Mai 2015 sind ehrenamtliche Kümmerer der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN als Wohnraumvermittler unterwegs. Nach eigenen Angaben ist es ihnen gelungen, im Bereich RSKN immerhin 15 private Wohnungen im Zuge der Anschlussunterbringung an 33 Geflüchtete zu vermitteln.