Die Namen von Amtsinhaber Frank Buß und von ULP-Gemeinderat Harald Schmidt stehen auf dem Stimmzettel der Plochinger Bürgermeisterwahl.
Exakt 10 452 Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, an diesem Sonntag in Plochingen bei der Bürgermeisterwahl ihre Stimme abzugeben. Mit dem Amtsinhaber Frank Buß, der seit knapp 16 Jahren als Rathauschef der Stadt tätig ist, und seinem Herausforderer Harald Schmidt treten zwei Bewerber mit der erklärten Absicht an, in den nächsten acht Jahren die kommunalen Geschicke in Plochingen lenken zu wollen.
Schmidt, 63 Jahre alt, Business-Analyst und zurzeit für einen Automobilzulieferer tätig, sitzt für die ULP im Gemeinderat. Er möchte den Bürgerinnen und Bürgern nach eigenem Bekunden „eine echte Wahl ermöglichen“, hat aber in vielen Punkten, etwa was die Stadtgestaltung oder den Wohnungsbau angeht, auch ganz andere Vorstellungen als der amtierende Bürgermeister. Buß wiederum will auch künftig „mit meiner Erfahrung, meiner Kompetenz und mit guten Netzwerken meine Beiträge für eine positive Entwicklung der Stadt leisten“ und setzt dabei weiterhin „auf die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und die Unterstützung der engagierten Stadtverwaltung“, wie der 59-Jährige betont.
1120 Anträge auf Briefwahl
Beide Kandidaten haben in den vergangenen Wochen mit Wahlkampfständen auf sich aufmerksam gemacht und das Gespräch mit der Bevölkerung gesucht. Bei der Kandidatenvorstellung in der Stadthalle machten sie ihre unterschiedlichen Positionen deutlich und lieferten sich engagierte, aber jederzeit faire Wortduelle. In zehn Wahllokalen können die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag abstimmen. Außerdem wurde ein Briefwahlbezirk eingerichtet. 1120 Anträge auf Briefwahl sind bis Donnerstag dieser Woche bei der Verwaltung eingegangen, was einer Quote von knapp elf Prozent der Wahlberechtigten entspricht.
Rückschlüsse auf eine womöglich niedrige Wahlbeteiligung lassen sich daraus allerdings noch nicht ziehen. Zwar wurde bei den jüngsten Urnengängen auch in Plochingen vermehrt von der Briefwahl Gebrauch gemacht. Womöglich war dieser Umstand aber der Corona-Pandemie geschuldet. Die Beteiligung bei der Bürgermeisterwahl 2016 von 28,3 Prozent liefert ebenfalls keinen echten Anhaltspunkt: Frank Buß war vor acht Jahren der einzige Bewerber und wurde seinerzeit mit 97,8 Prozent wiedergewählt.
Am Sonntag werden die ausgezählten Stimmen in der Wahlzentrale im Rathaus 1 zusammengeführt und – nach und nach – im Alten Rathaus präsentiert. Dieses ist von 18 Uhr an für Interessierte geöffnet. Mit dem vorläufigen Endergebnis ist nach Auskunft der Wahlleitung, wenn denn alles normal läuft, gegen 19.30 Uhr zu rechnen.