Mit der Bussi-Bussi-Fraktion der Kulturszene und ihrer geschmeidigen Freundlichkeit konnte Eisenmann nie viel anfangen, und nicht alle ihre Projekte waren von so viel Erfolg gekrönt wie das Kunstmuseum: Die freie Theaterszene etwa zog nie ins ehemalige Ambo-Kino ein wie von ihr vorgeschlagen. Aber sie hat sich von Rückschlägen nie entmutigen lassen und zuletzt mutige Denkanstöße vorgelegt: In einem Grundsatzpapier forderte sie 2012, Ziel künftiger Kulturpolitik müsse es sein, „zu einer sozial gerechteren und kulturell vielfältigeren Lebenswelt zu finden“. In ihrer zweiten Amtsperiode will sie sich für eine pauschale Erhöhung der Kulturförderung um bis zu 15 Prozent für besonders personalintensive Kulturbetriebe einsetzen: „Im Mittelpunkt steht die soziale Situation der Mitarbeiter.“ Am besten ist sie vielleicht, wenn sie Sozialpolitik macht – mit den begrenzten Mitteln der Kultur.

 

Im Sport hat Eisenmann die Förderrichtlinien überarbeiten lassen – mit Erfolg. Kurz gesagt: Vereine, die kooperieren und Aufgaben bündeln, erhalten städtische Zuschüsse fürs Personal – ein Modell, das laut Eisenmann bundesweit nachgefragt wird. Die Richtlinien will sie zu einem Leitfaden für Vereine weiterentwickeln. Sportpolitisch erregte sie Aufsehen, als sie während der Rad-WM 2007 in Stuttgart versuchte, den Start des unter Dopingverdacht stehenden amtierenden Weltmeisters gerichtlich zu verhindern. Außerdem sprach sie sich öffentlich gegen einen Start des geständigen Dopingsünders Erik Zabel aus.

Summa summarum heißt es im Gemeinderat, Eisenmann habe „inhaltlich kaum Fehler gemacht“. Auf die eine oder andere Gegenstimme – vielleicht auch aus der CDU-Fraktion – hat sie sich eingestellt: „Eine Wahl ist immer spannend.“ Dass es so viele werden wie bei ihrer ersten Wahl – damals votierten 22 Stadträte gegen sie – ist allerdings eher unwahrscheinlich.