Frank-Jürgen Weise versucht als Chef des Bundesamtes für Flüchtlinge mehr Tempo in die Bearbeitung von Asylanträgen zu bekommen. Wäre seine Behörde eine Firma, dann wären Sonderschichten selbstverständlich, kommentiert Armin Käfer.
Berlin - Der vermeintliche Superman des öffentlichen Dienstes, Frank-Jürgen Weise, hat offenbar doch keine überirdischen Kräfte. Als Chef der Bundesagentur für Arbeit sollte er im Nebenjob auch noch das Bundesamt für Flüchtlinge auf Vordermann bringen – die von allen Behörden am meisten überforderte Verwaltungsinstanz. Doch zaubern kann auch ein versierter Manager wie Weise nicht. Die Beschleunigung der Asylbürokratie kommt nur mühsam in Gang.
Viele Ratschläge wie etwa die Reaktivierung von Pensionären erweisen sich im Alltag als nicht praktikabel. Es ist allerdings nicht ganz zu verstehen, weshalb die Bundespolizei in Flüchtlingsunterkünften rund um die Uhr arbeitet, die Asylbeamten aber großteils nur zu den üblichen Bürozeiten. Sie genießen schließlich Privilegien, die anderen Arbeitskräften nicht vergönnt sind. Im Zweifelsfall wäre der Bund gut beraten, den Einsatzwillen mit Zulagen oder Prämien zu befeuern. Das ist unterm Strich billiger als ein gigantischer Berg an unerledigten Asylverfahren – der zudem jeden Monat weiter wächst. Für den Zuständigkeits- und Datenwirrwarr, der in diesem Bereich herrscht, sind die Bamf-Beschäftigten aber nicht haftbar zu machen. Auch ihnen wäre gedient, wenn die unterschiedlichen Register möglichst rasch vernetzt würden. Das soll nun endlich passieren.