Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat die mangelnde Verfügbarkeit von Teilzeitstellen auf dem Arbeitsmarkt beklagt.

Berlin - Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) fordert die Wirtschaft auf, zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch eine 30-Stunden-Woche als Arbeitszeitmodell anzubieten. „Die Mehrheit der jungen Mütter will 20 oder 30 Stunden in der Woche arbeiten. Und auch 60 Prozent der Väter mit kleinen Kindern würden am liebsten weniger als Vollzeit arbeiten“, sagte die Ministerin der „Bild am Sonntag“.

 

Die CDU-Politikerin beklagte die mangelnde Verfügbarkeit von Teilzeitstellen auf dem Arbeitsmarkt. Familie sei für die meisten Menschen wichtiger als der Beruf. Auch für Führungskräfte müssten Drei-Viertel-Stellen angeboten werden, sagte Schröder. Unternehmen gewönnen nicht mehr Frauen für Führungspositionen, wenn sie weiter verlangten, dass dort jemand 70 bis 80 Stunden die Woche präsent ist. Die Familienministerin kritisierte in diesem Zusammenhang eine familienfeindliche Unternehmenskultur in Deutschland: „Ein Chef, der Konferenzen für 19 oder 20 Uhr ansetzt, handelt kinderfeindlich. Ich wünsche mir mehr Flexibilität.“

Zugleich kritisierte Schröder, dass Frauen noch zu oft ihre Lebensmodelle verteidigen müssten: „Egal, wie wir Frauen uns entscheiden - wir müssen uns immer noch rechtfertigen: Wenn wir zu Hause bleiben, gelten wir als das Heimchen am Herd. Wenn wir keine Kinder bekommen, als egoistisch. Wenn wir Beruf und Familie vereinbaren wollen, als Rabenmütter. Diese Schubladen werden niemandem gerecht.“