Wo sonst Kräne, Güterwaggons und Lastwagen den Zugang versperren, können sich Interessierte am Samstag, 16. September selbst einen Eindruck verschaffen. Zum „Tag der Schiene“ lädt der Stuttgarter Hafen zu einem bunten Fest ein.

Es ist eine der wichtigsten Logistikdrehscheiben in der Region: der Hafen Stuttgart. Alleine im vergangenen Jahr wurden mehr als 3,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Der Transport erfolgt aber nicht nur über den Neckar, sondern zunehmend auch über die Schiene. „Wir waren und sind trimodal aufgestellt“, betont Carsten Strähle, der Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH. Daher beteiligt sich der Hafen mit einer großen Leistungsschau am Samstag, 16. September am „Tag der Schiene“.

 

Die extremen Energiepreiserhöhungen in Folge des Kriegs von Russland gegen die Ukraine, steigende Lebensmittelpreise, Material- und Lieferengpässe sowie der Fachkräftemangel und die immer noch vorhandenen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie machen dem Hafen zu schaffen. Hinzu kamen die lang anhaltenden Trockenperioden und das damit einhergehende Niedrigwasser. Der Schiffsgütertransport litt 2022 unter zahlreichen negativen Einflüssen. Somit sank der Umsatz über die Wasserstraße Neckar um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 722 856 Tonnen. Und durch die nunmehr deutliche Absage an die Verlängerung der Neckarschleusen für Schiffe auf 135 Meter seitens der Bundespolitik staut eine mittelfristige Zunahme.

Deutlicher Zuwachs des Schienenverkehrs

Dass dennoch kein genereller Umsatzrückgang im Hafen Stuttgart zu verzeichnen war – vielmehr ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber 2021 –, liegt am deutlichen Anstieg des Schienengüterverkehrs. Mit mehr als drei Millionen Tonnen legte dieser um 14 Prozent zu. Und die Verantwortlichen sehen weiter großes Potenzial für die Wirtschaft und den Klimaschutz. Denn die Entwicklung schreitet voran.

„Heute steht niemand mehr da und muss per schwerer Muskelkraft die Waggons aneinander kuppeln“, erklärt Strähle. Vielmehr funktioniert dies heute über eine digitale automatische Kupplung. Diese und andere spannende Eindrücke in die tägliche Arbeit geben die Hafenfirmen bei der Leistungsschau anlässlich des „Tag der Schiene“ am Samstag von 11 bis 18 Uhr. Gezeigt werden außerdem hochmoderne Lokomotiven, und es gibt einen Baggerwettbewerb. Zudem können die Besucher erleben, wie typische Schiffscontainer aussehen und diese mit den Fahrkränen, dem sogenannten Reachstaker, transportiert werden. Die Leistungsschau soll aber auch um für den dringend benötigten Nachwuchs werben. Denn die Logistik per Schiene wird immer wichtiger. Davon zeugt auch der geplante Ausbau um einen dritten Kran des Stuttgarter Containerterminals, um in Zukunft gleich drei bis zu 740 Meter lange Züge be- und entladen zu können. „Wir wollen zeigen, wohin die Reise in der Güterlogistik im Hafen hingeht“, freut sich Strähle.

Spannende Einblicke von 11 bis 18 Uhr

Das Hafenfest zum „Tag der Schiene“ findet am Samstag, 16. September, von 11 bis 18 Uhr auf den Gleisanlagen, Am Mittelkai 10, statt. Von 11 bis 17 Uhr finden zur vollen Stunde immer Führungen statt. Von 18 bis 21 Uhr klingt die Leistungsschau mit einer Hocketse und der Band „Good men gone bad“ aus.