Die Wartehäuschen an Bushaltestellen sollen begrünt werden. Vorbild ist eine holländische Stadt.

Ditzingen - Vorbild ist die niederländische Stadt Utrecht: Einige Wartehäuschen in der Großen Kreisstadt sollen begrünt werden. Mit seinem Beschluss zur nachhaltigen Mobilität hatte der Ditzinger Gemeinderat die Stadt damit beauftragt. Diese legte nun ein Konzept zur Umsetzung vor.

 

Utrecht hatte damit begonnen, für Bienen und andere Insekten ein Nahrungsangebot im dicht bebauten Stadtgebiet aufzubauen. Mit der Begrünung seien dort das lokale Mikroklima verbessert, die Wärmestrahlung punktuell reduziert und das Straßenbild aufgewertet worden, teilt die Ditzinger Verwaltung mit. Vergangenes Jahr sei mit dem Stopp in der Dornierstraße die erste Haltestelle in Ditzingen begrünt worden. Die durch Vandalismus stark beschädigte Wartehalle am Heimerdinger Bahnhof und jene am Kreisverkehr in Hirschlanden, die allgemein in keinem guten Zustand sei, würden dieses Jahr durch neue mit Dachbegrünung ersetzt.

Jedes Jahr sollen mindestens drei Häuschen ersetzt werden

In den kommenden Jahren ist vorgesehen, jährlich mindestens drei veraltete oder beschädigte Wartehallen durch begrünte zu ersetzen. Davon abgesehen sollen auch Wartehäuschen bei anstehenden Umbaumaßnahmen im Straßen-und Gehwegbereich entsprechend ersetzt werden. Zudem werde geprüft, ob an anderen Haltestellen, die noch keine Wartehalle haben, ebenfalls solche notwendig sind. Dabei will die Verwaltung mit dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) kooperieren.

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Um das Mikroklima im bebauten Raum durch die Dachbegrünung zu verbessern, ist eine pflegearme Vegetation aus trockenheitsliebenden, niedrig wachsenden Gräsern und Stauden vorgesehen. Sie sollen innerstädtische Anflugpunkte für Insekten und Bienen sein. Farblich werden die Wartehallen in der bereits im Bestand genutzten Farbe Anthrazit mit Eisenglimmer gehalten. Durch die neuen Wartehallen soll sich aber auch für die Wartenden der Komfort an den Bushaltestellen erhöhen: Die Verglasung besitzt laut der Stadtverwaltung eine höhere Wärmedämmung und Isolation als herkömmliche Wartehallen. Ebenso soll, wo es möglich ist, die überdachte Fläche vergrößert werden.

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Damit bekommen mehr Wartende einen Wetterschutz, was die Attraktivität der Haltestellen und somit auch die des Nahverkehrs steigern soll. Auch Sitzmöglichkeiten sind in den neun Wartehallen vorgesehen.

Für die Finanzierung hat die Stadt in den kommenden drei Jahren jährlich 60 000 Euro bereitgestellt. Allerdings ist bei dem Wartehäuschen am Heimerdinger Bahnhof auch der Zweckverband Strohgäubahn an der Finanzierung beteiligt.

Pflegearbeiten werden extern vergeben

Der Unterhalt und die Pflege der Dachbegrünung seien in kleinem Rahmen machbar und beschränken sich auf maximal zwei Pflegedurchgänge pro Jahr bei Kosten von maximal 400 Euro pro Wartehalle, teilt die Verwaltung mit. Bei der Pflege müssen vor allem der Ablauf kontrolliert, die Grünflächen von Fremdbewuchs befreit und Blütenstände abgeschnitten werden. Die Arbeiten hierzu sollen extern vergeben werden, weil die Arbeiter für diese Tätigkeit eigens gesichert werden müssen.