320 Tage ist der emotionale Abschied von Jürgen Klopp her: In der Europa-League hat der Trainer des FC Liverpool nun gegen Borussia Dortmund ein beachtliches Unentschieden erreicht – das Team verschaffte sich eine gute Ausgangsposition.

Dortmund - Jürgen Klopp hat den Siegeszug seiner alten Liebe Borussia Dortmund in der Europa League vorerst gestoppt und mit seinem neuen Club FC Liverpool ein beachtliches 1:1 (1:0) erreicht. 320 Tage nach dem emotionalen Abschied des Fußball-Lehrers aus der Revierstadt boten die Engländer eine starke Leistung und verschafften sich eine gute Ausgangsposition für das Viertelfinal-Rückspiel in einer Woche an der Anfield Road. Nach dem Führungstreffer von Divock Origi (36. Minute) sah es sogar zunächst nach einem Triumph für Klopp an seiner alter Wirkungsstätte aus. Doch BVB-Kapitän Mats Hummels erzielte vor 65 848 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park den Ausgleichstreffer (48.).

 

Die Hymne „You’ll never walk alone“ sangen die Fans beider Teams am Donnerstag gemeinsam, als Liverpools Aufstellung verlesen und Klopps Name genannt wurde brandete Applaus auf. Mit dem Anpfiff aber rückten alle Geschichten rund um die Rückkehr des zweifachen Meistertrainers endgültig in den Hintergrund.

Erste Torchance nach 17 Minuten

Mit dem zuletzt gegen Bremen geschonten Hummels taten sich die Dortmunder lange schwer mit einem geordneten Spielaufbau. Wie schon in seiner Zeit beim BVB setzt Klopp auch mit dem FC Liverpool auf intensives Pressing. Das behagte der Borussia zunächst wenig und es entwickelte sich eine zerfahrene Begegnung.

Bis zur ersten Torchance dauerte es 17 Minuten - die allerdings war gleich richtig gut. Julian Weigl brachte mit einem klugen Ball Marcel Schmelzer ins Spiel, dessen Ablage von der Grundlinie erreichte Henrich Mchitarjan. Doch der Schuss des Armeniers wurde geblockt. Liverpools Keeper Simon Mignolet hätte keine Chance gehabt.

Auf der Gegenseite scheiterte Dejan Lovren per Kopf am gut reagierenden Roman Weidenfeller, der in der Europa League wie üblich anstelle von Roman Bürki im BVB-Tor stand und nach dem folgenden Zusammenprall kurz behandelt werden musste.

Intensiv, aber fair gespielte Partie

Gerade als die Borussia sich anschickte, die Regie zu übernehmen und sich Chancen durch Mchitarjan (34.) und Aubameyang (36.) erspielte, schlugen die Briten eiskalt zu. Der Belgier Origi nutzte ein verlorenes Kopfballduell von Hummels und eine Unachtsamkeit von Abwehrspieler Lukasz Piszczek und ließ Weidenfeller mit einem platzierten Flachschuss aus zwölf Metern ins lange Ecke keine Chance. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff blieb der ehemalige Nationaltorwart im direkten Duell mit Origi lange stehen und verhinderte so das 0:2.

Drei Minuten nach dem Seitenwechsel brachte Hummels mit seinem Kopfballtor die Gelb-Schwarzen wieder in die Partie. Die Flanke nach der kurz ausgeführten Ecke kam von Mchitarjan. Liverpool reagierte aber keineswegs geschockt. Weidenfeller musste binnen 31 Sekunden gleich zwei Schüsse von Philippe Coutinho und einen von Nathaniel Clyne parieren (51.).

Das intensiv, aber zumeist fair geführte Duell war in der zweiten Halbzeit besser. Klare Torchancen verhinderten die Abwehrreihen beider Mannschaften durch große Aufmerksamkeit. Auch der nach 78 Minuten eingewechselte Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino aufseiten von Liverpool konnte bei seinem Comeback nach einer Verletzungspause daran nichts mehr ändern.