Wenn Studenten verreisen, dann brauchen sie vor allem eins: Wlan. Schließlich muss man doch auf Facebook und per Whatsapp zeigen, wo man ist. Mailand wollte das unserem Campuskind allerdings nicht ermöglichen.

Stuttgart - Es stimmt, was alle über unsere Generation sagen. Wir brauchen das Internet, wir brauchen es wirklich. Mittlerweile hängt das ganze Leben vieler Menschen davon ab. Und ich kann mich nicht eindeutig davon abgrenzen. Im Gegenteil - ohne mein mobiles Internet wäre ich aufgeschmissen. Aber im Ausland, da ist das nunmal nicht verfügbar.

 

An sich ja kein Problem, denn man will ja auch ein bisschen entspannen und nicht nur aufs Handy gucken. Deswegen reicht es ja, wenn man ab und zu Wlan hat. In einer riesigen Stadt wie Mailand, sollte das doch eigentlich kein Problem sein. Doch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Auf der Suche nach Internet

Am Flughafen senden wir die ersten „Gut angekommen“-SMS an unsere Mütter und dann geht es mit dem Malpensa Express in Richtung Zentrum. Wie oft ich diesen Weg schon gefahren bin - während meines Jahr als Au-Pair in Mailand. Und immer wieder ist der Moment, wenn man dann endlich in der Stadt ist, etwas Besonderes und Neues. Wir besuchen die altbekannten Plätze, gehen in unsere Lieblingsläden und genießen die warme italienische Sonne. Mit dabei auch das Handy, auf der Suche nach Wlan in der italienischen Metropole. Aber das offene Wlan der Stadt will nicht funktionieren. Naja, egal. Dann also kein Internet.

Am zweiten Tag sind wir in unserem Lieblingscafé, in dem wir uns während unserer Zeit in Mailand wöchentlich getroffen haben. Immer mittwochs saßen wir dort stundenlang und waren am Quatschen. Und so hatten wir es auch jetzt geplant, vor allem weil es dort Wlan gibt. Aber nein, auch das funktioniert an diesem Tag nicht. Scheinbar sind wir Wlan-verflucht, denn auch am Abend zuvor hat das Wlan in unserer Lieblingsbar nicht funktioniert.

Da sind wir nun, zwei Mädchen der Generation Internet und ohne Wlan in Mailand. Aber natürlich können wir überleben, wir halten die Augen offen und erleben viel. Und wir verlieren nicht die Hoffnung: Denn irgendwann, da klappt es mit dem Wlan. In einer Bar mit leckerem Essen und einer tollen Atmosphäre. Endlich können wir also Fotos an Freunde versenden und auf Facebook hochladen. Die sollen ja schon auch ein bisschen neidisch sein. Denn wir beneiden sie ja auch um eins: Internet.

Zurück in Stuttgart sind wir dann wieder online. Und hangeln uns nicht mehr von Wlan zu Wlan. Die Ankunftsnachricht an die Mütter wird also diemal nicht als SMS, sondern per Whatsapp versendet.