Urgur Aydin will den ersten Zusammenschluss für den legalen Anbau von Cannabis in Geislingen aus der Taufe heben. Der Unternehmer verspricht gute Beratung und Transparenz, doch von den Plänen des Kioskbetreibers ist der Oberbürgermeister wenig begeistert.

Er herrscht irgendwie Goldgräberstimmung: Seit dem 1. April ist der Besitz von Cannabis zu Genusszwecken nicht mehr prinzipiell illegal. Auch die Aufzucht jener Pflanzen, deren Blüten das berauschende Harz produzieren, ist Erwachsenen seit Anfang des Monats in Grenzen erlaubt. Von der ursprünglichen Idee, das Kraut an Erwachsene in lizenzierten Fachgeschäften zu verkaufen, war der Gesetzgeber wieder abgerückt. Stattdessen lässt er den gemeinschaftlichen Anbau des berauschenden Cannabis in sogenannten Anbauvereinigungen zu. Eine dieser Vereinigungen will Urgur Aydin gründen. Er führt den Geislinger Kiosk Chilltime. Im Laden selbst finden sich Produkte, auf denen oftmals ein Hanfblättchen prangt: Kekse, Biere, aber auch Kosmetika, denen der Stoff Cannabidiol (CBD) zugesetzt ist, ein in Deutschland legales Cannabinoid, das keine berauschende Wirkung hat wie der Stoff Tetrahydrocannabinol THC. Nachgesagt wird dem CBD oft eine beruhigende und mitunter schmerzstillende Wirkung. Ernst zu nehmende Langzeitstudien gibt es keine, aber viele Anwender schätzen CBD. Zu finden im Chilltime Kiosk ist aber auch das „typische“ Kifferzubehör wie Pfeifen und langes, papyrusartiges Zigarettenpapier.