Bei Christian Lander klingelt in den vergangenen Tagen häufig das Telefon – das Medieninteresse an der neuen Norm ist groß. Lander ist Vorsitzender des Arbeitskreises Fliegende Bauten, der in den vergangenen Jahren die Umsetzung der neuen EU-Norm in Deutschland so einfach wie möglich machen sollte. „Unsere Intention ist die Sicherheit der Volksfestbesucher“, betont er, „und nach aktuellen Erkenntnissen ist die nationale Norm nicht mehr ausreichend. Schließlich ist sie auch schon 30 Jahre alt.“ So habe man wissenschaftlich festgestellt, dass es neue Grenzen zur Materialermüdung geben müsste – und die alten Regeln um 100 Prozent verschärft werden müssen.

 

Nicht nur Totalverweigerer

Die ersten Schausteller hätten an ihren Fahrgeschäften Nachbesserungen vorgenommen, so Lander: „Es gibt also nicht nur die Totalverweigerer.“ Er spricht von fünf Prozent der Fahrgeschäfte, die vor 2012 – also nach der alten Norm – gebaut wurden und die jetzt überprüft werden und gegebenenfalls nachgerüstet werden müssen. „Wenn eine Achterbahn drei Millionen Euro gekostet hat, muss eine Nachrüstung von 30 000 Euro schon mal drin sein“, sagt der Vorsitzende des Arbeitskreises.

Mit eben mal Nachrüsten ist es aber nicht getan, sagt Schierenbeck: „Das sind hochkomplexe Anlagen.“ Eine Veränderung mache sichere Anlagen unsicher, denn damit greife man in ein bewährtes System ein. Die Auflagen in Kombination mit dem deutschen Baurecht machen die Sache nicht einfacher – und werden vermutlich noch für viel Gesprächsstoff unter den Schaustellern sorgen.