Wer nach dem Volksfestbesuch schnell mit dem Taxi nach Hause kommen will, hat meistens ein Problem. Zu wenige Taxen, keine konkrete Anlaufstelle in Wasennähe. Das soll sich schon sehr bald ändern.

Stuttgart - Es gibt von vielen Dingen genug auf dem Cannstatter Volksfest: genug Tracht und genug Ballermann-Hits beispielsweise, genug Bier sowieso und besonders an diesem langen Wochenende genug Menschen. „Genug Taxilizenzen, zumindest zur Volksfestzeit, gibt es in der Stadt jedoch nicht“, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer von In Stuttgart. Es ist ein Problem, für das es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Lösung zu geben scheint: zu wenig Taxen für die hohe Anzahl an Wasenbesuchern, die abends nach Hause gebracht werden wollen.

 

Erschwerend kommt hinzu, dass der offizielle Wasen-Taxistand in der Daimlerstraße für die Taxifahrer wenig rentabel ist – zumindest in den späten Abendstunden, in denen die Polizei die Mercedesstraße für den Autoverkehr sperrt. Denn dann sind die Taxifahrer gezwungen, eine Schleife zu fahren, um an den ihnen zugewiesenen Haltepunkt zu kommen. „Während dieser Schleife sammeln die Taxis dann andere Fahrgäste auf“, sagt Murat Arslan von der Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart. Wer sich in Cannstatt auskennt, läuft sowieso direkt zum Bahnhof. Hier läuft der Taxiverkehr, beinahe im Sekundentakt sammeln Taxen wartende Fahrgäste ein.

Lage eskaliert nach jahrelangen Auseinandersetzungen

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen der Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart, dem Ordnungsamt der Stadt und der Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart ist die Lage nun mitten in der Volksfestwoche eskaliert. Der Veranstalter war genervt, weil der Taxiverkehr nicht lief, die Taxi-Zentrale wiederum, weil der Standort für sie – zumindest am Abend – nicht rentabel ist und sie näher ans Festgelände rücken wollen. Mittendrin das Ordnungsamt der Stadt, die den Taxihalt offiziell vergeben und dabei unter anderem auf die Einhaltung der Fluchtwege achten müssen.

Am Donnerstag schließlich haben sich die drei Parteien getroffen und beschlossen, gemeinsam nach einer Lösung und damit einhergehend nach einem neuen Halt für die Taxis zu suchen. Dieser soll womöglich noch zu diesem Volksfest gefunden, genehmigt und in Betrieb genommen werden. Einige Ideen gebe es schon, die müssten jetzt allerdings erst vom Ordnungsamt überprüft werden, sagt Kroll. Das Ordnungsamt war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Veranstalter von Taxiproblematik überrascht

Bereits vor fünf Jahren hatten die Veranstalter den Taxistand an die Ecke Daimler-/Mercedesstraße verlegt. Glücklich war die Taxizentrale darüber noch nie gewesen, hatte die Lage aber immer geduldet. In diesem Jahr kommt allerdings erschwerend das Landwirtschaftliche Hauptfest (LWH) hinzu, das nicht nur Parkplätze blockiert, sondern auch zusätzliche Taxi-Fahrgäste auf den Wasen holt. Außerdem kämen auch in die Zelte immer mehr Besucher, die lieber mit dem Taxi nach Hause gebracht werden statt den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, sagt Andreas Kroll. Eigentlich alles Dinge, die schon Wochen vor Beginn des Volksfestes und des LWH bekannt waren und auf die man sich hätte dementsprechend einstellen können. „So eine Situation kann man nur bedingt vorbereiten“, sagt Andreas Kroll und gibt zu, dass ihn das Taxiproblem in dieser ausgeprägten Form auch etwas überrascht habe. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass schnell eine Lösung gefunden wird“, so Kroll. Er hofft, dass diese Lösung spätestens zum letzten Volksfestwochenende in Kraft treten wird. Unter der Woche habe man am jetzigen Taxistandort keine Probleme, so Kroll.