Am Sonntag empfängt Caren Miosga in ihrer Polit-Talkshow wieder Gäste. Um wen es sich dabei handelt und was zur Diskussion steht, erfahren Sie hier.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Caren Miosga diskutiert immer sonntags in der ARD mit Gästen zu aktuellen Themen. An diesem Sonntag, 14. April, geht das Nachfolger-Format von "Anne Will" wieder um 21.45 Uhr auf Sendung. „Deutschland steht am Beginn eines unruhigen Jahres. Was sich gerade politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich tut, wollen wir hinterfragen und besser verstehen“, sagt die Moderatorin.

 

Ursprünglich hatte Misoga Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eingeladen. Mit ihm und weiteren weiteren Gästen wollte sie folgende Frage erörtern: „Hilft Reden gegen radikale Parteien, Herr Kretschmer?“ Wegen des Konflikts zwischen Iran und Israel wurde das Thema der Sendung kurzfristig geändert.

Gäste und zentrale Fragen

Ursprünglich waren eingeladen:

  • Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident - Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer gilt als Landesvater, der die Nähe zu seinem Wahlvolk auch dann sucht, wenn es anstrengend wird. Er stellt sich dem Gespräch auf der Straße, geht keiner Diskussion aus dem Weg und lässt sich im Zweifel auch beschimpfen. In der CDU eckt er mit einigen seiner politischen Positionen an, zum Beispiel in der Frage nach weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine. Kretschmer fordert stattdessen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges.
  • Elisabeth Niejahr, ehemalige Journalistin - Die Geschäftsführerin des Bereiches “Demokratie stärken” der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung befasst sich mit der Frage, wie Demokratie gestärkt werden kann. Die frühere „Wirtschaftsjournalistin des Jahres“ arbeitet heute beispielsweise mit Unternehmen zusammen und schult deren Belegschaften in Strategien im digitalen Raum zum Umgang mit Hass und Hetze. Sie glaubt, dass viele Probleme, die jetzt im Osten zu sehen sind, bald auf das ganze Land zukommen werden.
  • Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und Publizist - Er beschäftigt sich intensiv mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er erklärt den Erfolg der AfD in Ostdeutschland unter anderem mit der Sozialisation der Menschen in einem autoritären System. Seiner Meinung nach sollten demokratische Parteien nicht die Themen rechtsextremer Parteien übernehmen, sondern sich auf die Wähler und Wählerinnen konzentrieren, die an Demokratie und Freiheit glauben.

Stattdessen diskutierten am Sontnagabend zur Frage "Iran greift Israel an – Eskaliert die Lage im Nahen Osten?":

  • Bijan Djir-Sarai, Generalsekretär der FDP
  • Natalie Amiri, deutsch-iranische Journalistin, Orientalistin und Moderatorin des Weltspiegel in der ARD
  • Dr. Guido Steinberg, Nahost-Experte, Islamwissenschaftler bei der Stiftung Wissenschaft und Politik

Hintergrund

Die G7-Staaten haben Israel nach dem iranischen Angriff ihre "volle Solidarität und Unterstützung" versichert. Zugleich warnten sie in einer am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vor "weiteren Versuchen einer Destabilisierung" im Nahen Osten. Sollte es dazu kommen, werde die G7-Gruppe "zusätzliche Maßnahmen" ergreifen. "Der Iran und seine Stellvertreter" müssten ihre Angriffe einstellen, forderten die sieben wichtigen Industrieländer.

"Wir bekunden unsere volle Solidarität und Unterstützung für Israel und seine Menschen und bekräftigen unsere Verpflichtung für ihre Sicherheit", hieß es in der von der italienischen G7-Präsidentschaft veröffentlichten Erklärung. "Wir werden uns weiter dafür einsetzen, die Situation zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu vermeiden. Und in diesem Sinne fordern wir, dass der Iran und seine Stellvertreter ihre Angriffe einstellen." Die G7 erklärten sich zudem bereit, "jetzt und in Erwiderung auf weitere Versuchen einer Destabilisierung zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen".

Zur G7-Gruppe wichtiger Industrieländer zählen die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Japan. Ihre Sonder-Videokonferenz zur Eskalation in Nahost war von US-Präsident Joe Biden angekündigt worden. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel nahmen daran teil. Von der Leyen erklärte im Anschluss: "Das Vorgehen Irans birgt das Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation in der Region. Dazu darf es nicht kommen. Wir werden uns weiter bemühen, die Situation zu stabilisieren."

Sie forderte den Iran und seine Unterstützer auf, die Angriffe vollständig einzustellen. Zudem werde nun "über zusätzliche Sanktionen beraten, insbesondere was die Drohnen- und Raketenprogramme des Irans angeht", fügte die EU-Kommissionspräsidentin hinzu. Einzelheiten nannte sie allerdings nicht. Zuvor hatte der Iran erstmals in der Geschichte von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt.

„Caren Miosga“ wird an 30 Sonntagen im Jahr um 21.45 Uhr im Ersten und anschließend in der ARD Mediathek zu sehen sein. Die Sendung ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, produziert von der MIO media im Auftrag des NDR. Hier geht es zur Mediathek der ARD.