Ligeti, Mendelssohn, Schubert: drei überragende Chormusik-Aufnahmen mit den Stuttgarter Dirigenten Yuval Weinberg und Frieder Bernius.

Die sich jagenden Stimmen, die in sich verschraubten Tonfolgen, diese enger und enger geführten Kanoneinsätze, die wie ein akustisches Pendant zu den Bildern Maurits Cornelis Eschers Horizontales und Vertikales vertauschen, wimmelnde Bewegung als statische Fläche erscheinen lassen: Solches Trompe l’oreille, solche Aufhebung klangperspektivischer Gegensätze macht den sinnlichen Reiz von György Ligetis Musik und ihrer Mikrokanonik aus. Einer Technik, die zugleich expressive Gestalt ist: In den Hölderlin-Phantasien klirren die Fahnen (aus „Hälfte des Lebens“) kalt im Wind lückenhafter Triolenachtel- und Sechzehntelkanons, in „Lux aeterna“ lassen die Verschiebungen im Innenraum der scheinbar stehenden Akkorde das ewige Licht stets neu und doch unvergänglich leuchten.