Charles Aznavour hat die Welt des französischen Chansons geprägt wie kaum ein anderer – dabei kam er in Paris als als Kind armenischer Einwanderer zur Welt. Nun ist er mit 94 Jahren gestorben. Wir erinnern an einige seiner schönsten Lieder.

Stuttgart - Die große Edith Piaf hörte 1946 den jungen Charles Aznavour singen und nahm ihn mit auf ihre Tournee durch Frankreich und die USA, so begann die große Chanson-Karriere eines Sohnes von Einwanderern: Aznavours Eltern flohen 1915 aus Armenien vor dem Völkermord der Osmanen. Der in Paris geborene Charles Aznavour hat über 1000 Lieder geschrieben und war als Charakterdarsteller in Filmen von Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“) und Atom Egoyan („Ararat“) zu sehen. Zu seinem Tod haben wir fünf seiner schönsten Chansons ausgesucht.

 

1. La bohème (1965)

Die Erinnerungen eines Malers an seine junge Jahre in Montmartre, als er hungrig, aber glücklich war, gingen 1965 um die Welt. Aznavour sah sein Chanson als Abgesang auf die Ära der Bohèmiens.

Er hat Versionen in mehreren Sprachen aufgenommen, auch eine auf Deutsch:

2. Emmenez-moi (1968)

Nichts wie weg: Vom Fernweh handelt dieses Lied, vom Ende der Welt und von der Sehnsucht nach Exotik.

3. Tu te laisses aller (1960)

Ein Mann trinkt sich Mut an, um seiner Frau sagen zu können, was er alles an ihr auszusetzen hat – und dass nur ein kleiner Schritt ihrerseits genügen würde, und alles wäre wieder wie früher.

4. Paris au mois d’août (1965)

Dieses Stück war eine Reaktion auf den gleichnamigen Roman von René Fallet aus dem Jahr 1964, der seiner Hauptfigur explizit eine Ähnlichkeit mit Charles Aznavour zuschrieb. 1966 spielte der Sänger dann die Hauptrolle in der Verfilmung von Pierre Granier-Deferre. Die Handlung dreht sich um einen Mann, der während der Sommerferien alleine in Paris zurückbleibt, während seine Familie Urlaub macht, und eine Affäre mit einem englischen Mannequin beginnt.

5. Je m’voyais déjà (1961)

Ironisch reflektiert der Sänger hier Sänger die Sehnsucht nach Erfolg und die Folgen des Ruhms.