Sport: Marco Seliger (sem)

Die „Badische Zeitung“ hat den Trainer mit ihrem „Streich der Woche“, einer wöchentlichen Höhepunkteschau im Internet von Streichs Auftritten in der Pressekonferenz, längst zur Kultfigur erhoben.

 

Denn Streich ist Streich – egal, mit wem er spricht. Er interessiert sich für sein Gegenüber. Er erkundigt sich, wie die Anreise war, er fragt nach dem Heimatort. Und zum Abschied, da will Streich wissen, wie lang denn jetzt die Rückreise dauere – und sagt: „Passet Se au gut auf beim Fahre!“ Andere wären da wohl längst aus dem Raum gegangen. Danke, tschüss, der Nächste bitte – so etwas könnte Streich gar nicht. Das widerspräche seinem Naturell.

So einfühlsam Streich im Alltag und im Umgang mit den Profis ist, so emotional ist er an der Seitenlinie. Gelassenheit gehört nicht zu seinen Stärken, das wissen die SC-Strategen, die damit umgehen können. Wenn Streich sich ungerecht behandelt fühlt, wird er zum unberechenbaren Wüterich. Auch mit Verbalattacken außerhalb des Platzes hat er oft lange zu kämpfen.

All das tolerieren sie beim SC. Weil sie wissen, dass Streich es wie kein Zweiter beherrscht, junge, kostengünstige Profis schnell weiterzuentwickeln. Eine Gabe, die am Freiburger Fußballstandort unumgänglich ist. Deshalb ist eine Vertragsverlängerung über die Laufzeit (bis 2018) hinaus gut möglich. Wann auch immer der Coach beim Sportclub aufhört – seinen Abschied hat er sich schon mal ausgemalt: „Ich würde mir wünschen, dass ich irgendwann Danke sagen kann und die anderen auch sagen, wir fanden es nicht so schlecht.“