Der Citylauf und der Wettbewerb aus Leonberg hinaus könnten als Grundlage für die Titelträger dienen.

Leonberg - Die Krise als Chance – so lautet eine in Coronazeiten oft verwendete magische Formel. Die allerdings keinen Automatismus in sich birgt. Denn der Drang, in gewohnte Automatismen zurückzukehren, ist nicht minder groß. Im Fall des Leonberger Citylaufes kommen nun beide Modelle zusammen.

 

Der letzte Samstag im Juni ist der angestammte Termin für den Lauf durch die Stadt, bei dem Altstadt, Stadtmitte und Eltingen einbezogen sind. Auf dem Festplatz an der Steinstraße und weiteren Hotspots wird gefeiert und angefeuert. Im Vorjahr fiel die Laufveranstaltung wegen Corona komplett aus. Und nachdem die Ungewissheit in diesem Jahr zu groß war, ob der angestammte Termin zu halten sein würde, entwickelte das Organisationsteam ein Alternativ-Modell. Der Lauf führte vom Stadion an der Bruckenbachstraße hinaus in die Glemsaue, der längere Kurs über zehn Kilometer zudem in den hügeligen Wald östlich von Leonberg. Gestartet wurde mit bis zu 15 Läufern im Vier-Minuten-Abstand. Rund 400 Teilnehmer hatten sich angemeldet. Die Resonanz: überaus positiv.

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Nach dem Motto „Das eine tun und das andere nicht lassen“ haben die Citylauf-Macher nun eine Doppelveranstaltung im Sinn, die in der Laufszene ein Alleinstellungsmerkmal in sich trägt. Als Vorbild für die Ermittlung der Stadtmeister über fünf und zehn Kilometer dienen die Biathlon-Wettbewerbe. „Wir wollen etwas machen, damit das Ganze noch attraktiver wird“, sagt der Citylauf-Chef Eberhard Trinkner.

Das Modell sieht so aus: Am letzten Samstag im Juni bleibt es bei dem Lauf innerhalb der Stadt mit Massenstart über ein (fünf Kilometer) und zwei Runden (zehn Kilometer). Das Ziel: einen Zeitvorsprung erlaufen. Wer sich Stadtmeister nennen will, muss nun aber noch ein zweites Mal ran. Und zwar am letzten Samstag im September. Der Lauf führt so wie in diesem Jahr hinaus aus der Stadt. Gestartet wird wie im Biathlon-Verfolgungsrennen einzeln mit der jeweiligen Zeitvorgabe aus dem ersten Wettbewerb im Juni. Das Ziel ist: diesen Zeitvorsprung verteidigen.

Kollektives Lauferlebnis und ständige Zweikämpfe

Gewürdigt wird so die konstante Laufleistung. Ausdauer und Schnelligkeit müssen über einen längeren Zeitraum bewahrt werden. Die Streckeneigenschaften bieten unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten und Höhenprofile. Auf der einen Seite steht das kollektive Lauferlebnis mit dem Massenstart, auf der anderen Seite sind bei der Verfolgung ständige Zweikämpfe um die Platzierungen das prägende Merkmal. Innerhalb der Stadt werden die Teilnehmer durch die tolle Stimmung an der Strecke motiviert, beim Lauf in die Natur sind mentale Stärke und Eigenantrieb stärker gefragt.

„Der Charme dieser Stadtmeisterschaft ist der Biathlon-Gedanke“, sagt Eberhard Trinkner. Attraktiv sollen ihn zudem das einheitliche Zeiterfassungssystem und die qualitativ gleichbleibende Organisation machen. Teilnahmepräsente, Siegprämie und Preise dürfen natürlich auch nicht fehlen.