Der Fluss der Schwaben bietet von Bad Cannstatt bis Neckarzimmern allerhand Sehenswertes. Städte und Kommunen wollen die touristischen Schätze am Neckar gemeinsam vermarkten – die Idee dafür präsentierte der Neckar-Käpt’n auf der CMT.

Dass bisher noch keiner auf die Idee gekommen ist, den Fluss der Schwaben gemeinsam zu vermarkten, verwundert Jens Caspar, den geschäftsführenden Gesellschafter des Neckar-Käpt’n. Deshalb hat er nun auf der Reisemesse CMT seine Idee präsentiert, eine Marketinggemeinschaft zur Vermarktung des Neckars zu gründen.

 

Caspar befährt mit seinen sieben Schiffen etwa 100 Kilometer Strecke des Flusslaufs zwischen Stuttgart und Neckarzimmern mit rund 30 Zu- und Ausstiegsstellen. Ähnlich der Werbekampagne des Landes mit „The Länd“ für Baden-Württemberg, will er nun mit „The Näcker“ den Fluss ins Bewusstsein der Menschen holen. Warum er sich hierfür engagiert? „Weil es meine Heimat ist und ich stolz drauf bin“, sagt der Unternehmer, dessen Firma auf dem schwäbischen Fluss rund 60 Mitarbeiter zählt. Er moniert ein seiner Sicht mangelndes Engagement der Städte, den Fluss der Schwaben zu präsentieren, auch in Stuttgart. Das will er ändern.

Viele Sehenswürdigkeiten am Neckar

Und so ist der Neckar-Käpt’n auf der weltgrößten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit mit einem eigenen Stand vertreten. In Halle 6 ist das zu besichtigen: der Neckar mit seinen Attraktionen ist an der großen Stellwand als Grafik dargestellt, es reihen sich Fernsehturm, Hafen, Wilhelma, Burgen, Schlösser, Weinlandschaften, Weingüter, Gastronomie, Hotellerie und weitere Sehenswürdigkeiten aneinander.

Der Unternehmer plant, sein Angebot in den Nahverkehr einzubinden und kündigt an, dass er Kombitickets mit dem Verkehrsverbund VVS und den Heilbronner Verkehrsbetrieben anbieten wolle. Die Schiffsfahrkarten sollen möglichst auch in S-Bahn, Stadtbahn und Bussen im entsprechenden Verkehrsverbund gültig sein. Die sei neben seinem umweltfreundlichen Schiff Electra, das mit Solarenergie fahre, ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Schiffsverkehr.

Touristische Angebote sollen gemeinsam vermarktet werden

Auch die Politik ist auf den Unternehmer aufmerksam geworden: „Die Bündelung von touristischen Angeboten und eine gemeinsame Vermarktung sind wichtig, um eine aus Gästeperspektive zielgruppenorientierte Ansprache zu erreichen“, sagte der zuständige Tourismus-Staatssekretär Patrick Rapp (CDU). Ebenso sei eine Verknüpfung mit weiteren Tourismusangeboten und Attraktionen der Region Stuttgart ein wesentlicher Aspekt für echte und erlebbare Qualitätssteigerungen. „Durch diese Marketingkooperation kann deutlich in Szene gesetzt werden, dass die Verbindung von Naturerlebnis und Wasser für Gäste immer einen besonderen Reiz hat.“ Rapp begrüßt das Konzept ausdrücklich.

Für Unterhaltung sorgte der Comedian Michael Gaedt mit Musik und Tanzeinlagen und bot an, sich als „Neckarman“ für den Neckar stark zu machen. Gaedt hat sich überdies auf den Schiffen des Neckar-Käpt’n stimmlich verewigt und sämtliche Haltestellen des Neckar-Käpt’n als Ansager auf Band gesprochen.

Michael Gaedt will „Neckarman“ werden

An der Gesprächsrunde auf der CMT nahm auch Jan Dietz, der Präsident des Bundes der Selbstständigen Baden-Württemberg, teil. Er begrüße Caspars Engagement: „Wir hoffen, dass es ein super Erfolg wird. Ute Bauschert, Tourismus-Chefin aus Bad Wimpfen, erklärte, Kultur, Geschichte und Naturlandschaft seien wichtige Themen, ebenso der Neckar als Destination. Dies werde gerne in Kombination bei den Touristen nachgefragt. Der Chef der Felsengartenkellerei Besigheim, Joachim Kölz, betonte, er freue sich, wenn die Landschaft, der Weinbau und die Produkte wahrgenommen und konsumiert würden. „Alle können etwas dafür tun“, lautete sein Appell.

Erste Kontakt im Rahmen der Marketinggemeinschaft entstanden auf der CMT. Auch Stefanie Bartzsch , Leiterin des Fachbereichs Kreisentwicklung, Klimaschutz, Mobilität und Tourismus im Landkreis Ludwigsburgerklärte, sie finde die Idee interessant und gut. Dass der Neckar-Käpt’n dies aufgegriffen habe, sei „eine tolle Sache“.