Sozialminister Manfred Lucha kann die Gemeinde Obersulm gut verstehen, nachdem diese aufgrund eines Massenandrangs den Breitenauer See gesperrt hat. Wo Umsicht nicht wirke, brauche es ordnungsrechtliche Vorgaben.

Stuttgart - Nach der Sperrung des Breitenauer Sees wegen des jüngsten Massenandrangs zeigt Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) Verständnis für die Entscheidung der Gemeinde Obersulm (Kreis Heilbronn). „Ich hatte gehofft, dass die Menschen aus der Erkenntnis der vergangenen Wochen und Monate heraus Disziplin und Eigenverantwortung walten lassen bei ihren Freizeitaktivitäten“, sagte er am Mittwoch in Stuttgart. „Die Realität holt uns leider ein Stück weit ein.“

 

Schafften es die Menschen nicht, einfache Regeln zu Abständen, Masken und Hygiene zu beachten, riskierten sie nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch zurückeroberte Freiheiten. „Dann wird es leider so kommen, dass wir dort, wo Disziplin, Umsicht und Eigenverantwortung offensichtlich nicht wirken, klare ordnungsrechtliche Vorgaben machen müssen“, sagte Lucha. Dazu gehöre auch das Sperren eines Badesees.

Am vergangenen Wochenende waren nach Polizeiangaben etwa 10 000 Menschen zum Breitenauer See gekommen. Die Gemeinde entschied daraufhin, den See zu sperren.