Bei der Kundgebung am Rotebühlhof erscheinen kaum Demonstranten, auf dem Marienplatz umso mehr. Am Mittag machen sie sich auf dem Weg zum Cannstatter Wasen. Wie verlief der Aufzug?

Stuttgart - Mehrere Demonstrationen waren für den Karsamstag in Stuttgart angemeldet. Zur Standkundgebung „Für eine freie Impfentscheidung“ um 11 Uhr am Rotebühlhof sollen jedoch kaum Teilnehmer gekommen sein, berichtet die Polizei. Lediglich fünf Personen mit Plakaten, auf denen „Kein Impfzwang“ oder „Lasst die Kinder Kinder sein“ zu lesen war, erschienen.

 

Die Gruppe hielt sich demnach nicht lange am Rotebühlhof auf und zog zum Marienplatz weiter, wo eine Veranstaltung unter dem Motto „Friede Freiheit Selbstbestimmung“ stattfand. Hierzu hatten sich wesentlich mehr Menschen eingefunden.

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Schon um 11.30 Uhr war der Marienplatz voller Demonstranten. Wie die Polizei mitteilt, waren diese teilweise in bunten Kostümen gekleidet und hatten Plakate bei sich, auf denen „Lasst uns Lebensfreude-Superspreader sein“ oder „Lockdown beenden“ zu lesen war.

Auch hier spielte das Thema Impfungen eine Rolle. Zu Beginn der Kundgebung sagte ein Redner, der sich als Nils der Querdenker Leipzig vorstellte: „Das Wichtigste, worüber wir nachdenken, sind Testungen und Impfungen. Der Impfstoff ist nicht erprobt und die Regierung schert es einen Dreck. Für mich sind das Versuche am Menschen“. Seine Worte sollen im Anschluss vom Publikum mit tosendem Applaus und Pfiffen kommentiert worden sein - gefolgt von Merkel-muss-weg-Sprechchören.

Zur Mittagszeit setzten sich die Demonstranten in Bewegung, um mit Trommellärm und Sprechchören zunächst über die Hauptstätter-, Tübinger und Silberburgstraße bis zur Rotebühlstraße zu laufen. Von dort aus bewegten sie sich über die Theodor-Heuss-Straße und den Stuttgarter Hauptbahnhof in Richtung Bad Cannstatt.

Bis zum Mittag verlief die Demonstration nach Angaben der Polizei noch ruhig. Es soll Verstöße gegen die Maskenpflicht und gegen die Abstandsregelung gegeben haben, sonst aber keine größeren Vorkommnisse.