Der 26. Spieltag in der ersten und zweiten Bundesliga soll ohne Fans durchgeführt werden – ungeachtet der sich ausbreitenden Coronavirus-Pandemie. Einige Profis kritisieren das.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart - Die Premier League, die spanische La Liga, Frankreichs Ligue 1, Italiens Serie A und viele andere Ligen und Wettbewerbe, darunter die Formel 1, sind bereits aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt. Lediglich die DFL beharrt darauf, dass der 26. Spieltag in der ersten und zweiten Bundesliga durchgeführt werden soll.

 

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FCB-Vorstand Karlheinz Rummenigge hat dazu Stellung bezogen und die Entscheidung gerechtfertigt. „Es geht natürlich am Ende des Tages um Finanzen. Es steht noch eine hohe Zahlung der TV-Broadcaster aus. Wenn die ausbleiben würde, würden viele kleine Vereine Schwierigkeiten kriegen.“

Währenddessen haben einige Bundesliga-Profis diese Entscheidung entschieden kritisiert. Torwart Rafal Gikiewicz (32) von Union Berlin wählt drastische Worte. „Fußballer werden in dieser Situation wie Affen im Zirkus behandelt“, schreibt der Pole auf Twitter.

Auch Thiago Alcantara von Bayern München hat die DFL ins Visier genommen: Unverantwortlich, unklug. Das ist verrückt. Bitte hört auf, Faxen zu machen und kommt in der Realität an. Seien wir ehrlich: Es gibt viel wichtigere Dinge als jede Sportart“, twitterte er.

In diese Richtung argumentiert auch Uwe Hünemeier vom SC Paderborn: „Es ist nicht der Zeitpunkt, um noch Zeit zu verlieren!! Priorität hat einzig und allein die Gesundheit aller.“

Noch ist davon auszugehen, dass der Spieltag ab Freitagabend unter Ausschluss von Zuschauern durchgeführt werden wird – bis auf das Spiel am Montagabend in Bremen. Der dortige Senat hat dies untersagt. Die Stadt Bremen erwartete trotz des vorgesehenen Geisterspiels mindestens 2000 bis 3000 Menschen rund ums Weserstadion und fällte daraufhin seine Entscheidung, die für Montag geplante Partie (20.30 Uhr) abzusetzen.