Omikron ist viel ansteckender als die Delta-Variante des Coronavirus, und ein daran angepasster Impfstoff ist noch nicht verfügbar. Deshalb wird eine zweite Auffrischungsimpfung mit dem bisherigen Impfstoff diskutiert. Manche Experten halten das aber für wenig sinnvoll.

Die Entwicklung der an neue Virusvarianten angepassten Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna hat sich verzögert. Es wird vermutlich Herbst. Und es ist unklar, wie wirksam sie letztendlich sind. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat mittlerweile eine zweite Auffrischungsimpfung für alle Personen ab 50 Jahren sowie für Immungeschwächte bereits ab zwölf Jahren mit den mRNA-Impfstoffen genehmigt. Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach plädiert für eine zweite Auffrischungsimpfung für alle ab 60 Jahren, um die Sterbezahlen zu verringern. Der Immunologe Andreas Radbruch von der Charité in Berlin widerspricht Lauterbachs Vorschlag für eine vierte Impfung für alle ab 60 Jahren allerdings in einem Interview mit der „Welt“. Seine Begründung: Eine vierte Corona-Impfung ab 60 Jahren sei aus immunologischer Sicht fragwürdig, weil sich das Immunsystem an einen Impfstoff gewöhne und bei jedem weiteren Booster die Immunreaktion schwächer werde. Seiner Aussage nach bieten die ersten beiden Impfungen einen guten Schutz vor Tod und schwerer Erkrankung. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur zweiten Boosterimpfung.