Rückschlag für Curevac: Der Corona-Impfstoff des Tübinger Pharma-Unternehmens hat nur eine 47-prozentige Wirksamkeit – damit sind die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erreicht worden.

Tübingen - Im Bemühen um die Markteinführung eines hochwirksamen Corona-Impfstoffs hat das Tübinger Pharma-Unternehmen Curevac einen Rückschlag erlitten.

 

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Der Curevac-Impfstoffkandidat CVnCoV habe einer Zwischenanalyse zufolge nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung „jeglichen Schweregrades“ erzielt und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in einer Pflichtmitteilung mit. Die in den USA gehandelte Curevac-Aktie brach im nachbörslichen Handel zunächst 52 Prozent ein.

Curevac arbeitet mit Bayer zusammen

Den Angaben zufolge bescheinigte das Data Safety Monitoring Board (DSMB) dem Mittel ein gutes Sicherheitsprofil. Auch bei einer ersten Zwischenanalyse waren keine Sicherheitsbedenken festgestellt worden. Der Impfstoffkandidat der ersten Generation befindet sich im letzten Stadium der klinischen Entwicklung. Das Mittel basiert wie die Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna auf der neuen Technologie der Boten-RNA (mRNA). Deren Studien fanden jedoch vor dem Auftreten neuer Virus-Varianten statt. Curevac arbeitet mit Bayer zusammen.

Die Europäische Union hat sich von dem Curevac-Impfstoff bis zu 405 Millionen Dosen gesichert. In Deutschland gab das Gesundheitsministerium zuletzt bekannt, das Mittel werde erst nach der Zulassung in die Planung für die Impfkampagne aufgenommen. In diesem Quartal habe man die Lieferung von 1,4 Millionen Impfdosen gestrichen. Kanzlerin Angela Merkel nahm das Unternehmen am Donnerstag vergangener Woche wegen der Verzögerungen in Schutz.