Der neue Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht hat seinen Vorgänger nach internen Querelen mit dem Vorstand gegen Kritik verteidigt. „Wenn in Beziehungen manchmal was nicht stimmt, dann ist nicht immer nur eine Seite daran schuld“, sagte der 48-Jährige am Dienstag.

Stuttgart - Der neue Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht hat seinen Vorgänger nach internen Querelen mit dem Vorstand gegen Kritik verteidigt. „Wenn in Beziehungen manchmal was nicht stimmt, dann ist nicht immer nur eine Seite daran schuld“, sagte der 48-Jährige am Dienstag bei einem Festakt zur Verabschiedung von Erich Klemm (60) in Sindelfingen bei Stuttgart. Klemm geht nach insgesamt 44 Jahren bei dem Dax-Konzern in den Ruhestand. Wegen eines Streits zwischen Vorstand und Betriebsrat war zuletzt etwa der Vertrag von Daimler-Chef Dieter Zetsche nur um drei Jahre verlängert worden.

 

Klemms oberstes Ziel sei „das Wohl des Unternehmens und seiner positiven Entwicklung gewesen“, betonte Brecht. „Natürlich gibt es Interessengegensätze, die sich bei allem Pragmatismus nicht auflösen.“ Klemm selbst betonte zum Abschied die Bedeutung der Arbeitnehmervertreter. Es sei gut und richtig, „dass die Entscheider gelegentlich hinterfragt werden dürfen und müssen“. Zu der Feier waren neben Konzernlenker Zetsche auch Aufsichtsratschef Manfred Bischoff und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) gekommen.