Neue frische Mercedes-Modelle haben dem Autobauer Daimler 2014 beste Absatzzahlen beschert. Einziger Wermutstropfen: Audi und BMW haben im Oberklasse-Segment trotzdem die Nase vorn. In der Lkw-Sparte investieren die Stuttgarter kräftig ins Werk Wörth.

Stuttgart - Daimler hat 2014 dank einer ganzen Reihe neuer und aufgefrischter Modelle so viele Autos wie noch nie verkauft. Im vergangenen Jahr setzte der Konzern 1,65 Millionen Neuwagen seiner Kernmarke Mercedes-Benz ab. Das entsprach einem Zuwachs von 13 Prozent gegenüber 2013, wie die Stuttgarter am Freitag mitteilten.

 

Bei der Kleinwagentochter Smart gingen die Verkaufszahlen allerdings um elf Prozent auf knapp 90.000 Stück zurück. Die im Herbst vorgestellte neue Smart-Generation soll den Absatz 2015 wieder steigen lassen. Daneben setzt Konzernchef Dieter Zetsche auf eine Produktoffensive mit neuen SUV-Modellen wie etwa dem GLE Coupé, das nächste Woche auf der Automesse in Detroit gezeigt wird.

Trotz des kräftigen Wachstums dürfte Daimler 2014 hinter BMW und der VW-Tochter Audi die Nummer drei im Oberklasse-Segment geblieben sein. Die Münchner meldeten am Freitag mehr als 1,8 Millionen verkaufte Modelle der Marke BMW, Audi peilt 1,7 Millionen Neuwagen an.

Investitionen in Lkw-Werk Wörth

In sein Lkw-Werk in Wörth (Rheinland-Pfalz) will Daimler bis 2020 eine Milliarde Euro investieren. Mit dem Geld sollen nach Angaben einer Konzernsprecherin vom Freitag die Produktionsanlagen erweitert werden. Eine Einigung mit dem Betriebsrat hierzu sei bereits kurz vor Weihnachten getroffen worden, hieß es. Zuvor hatte der Südwestrundfunk darüber berichtet.

Außerdem will Daimler künftig in Wörth mehr Auszubildende annehmen. Im Gegenzug werden allerdings Arbeitsplätze in der Logistik und Fertigung wegfallen. Man gehe von einem leicht sinkenden Personalbedarf aus, erklärte die Sprecherin. Wie viele der rund 12.000 Stellen betroffen sind, wollte der Autohersteller nicht sagen. In Wörth wurden zuletzt gut 100.000 Lkw pro Jahr gebaut.

Daimler wolle nun seine Wettbewerbsfähigkeit stärken. Der Autobauer hatte 2014 bereits eine Neuausrichtung in der Produktion von Lkw-Komponenten angekündigt. Daimler fertigt in Mannheim, Kassel und Gaggenau Motoren, aber auch Achsen oder Getriebe für Lastwagen.

Der Umbau geht jedoch nicht spurlos an den Mitarbeitern vorbei. In Mannheim fallen 500 Stellen weg, dafür investiert Daimler 500 Millionen Euro bis Ende 2016 in den Standort mit aktuell mehr als 5000 Mitarbeitern. In Gaggenau werden 800 Millionen Euro investiert und neue Stellen aufgebaut. In das Kasseler Werk steckt Daimler 450 Millionen Euro - dafür fallen bis 2021 rund 300 Arbeitsplätze weg.