Skicrosserin Daniela Maier muss ihre Bronzemedaille von den Olympischen Spielen in Peking zurückgeben. Die Hintergründe.

München - Skicrosserin Daniela Maier muss ihre Bronzemedaille von den Olympischen Spielen in Peking zurückgeben. Die zuständige Kommission des Internationalen Ski-Verbandes FIS gab damit einem Protest des Schweizer Skiverbandes Swiss Ski gegen das Resultat des Rennens am 17. Februar statt. Bronze erhält nun die Schweizerin Fanny Smith, die nach dem Finale von der Jury wegen Behinderung von Maier zunächst auf den vierten Platz zurückgestuft worden war.

 

Der Deutsche Skiverband (DSV) wurde von der Entscheidung am Rande der alpinen Weltcup-Rennen in Garmisch-Partenkirchen kalt erwischt, will die Entscheidung der FIS aber nicht so stehen lassen. „Wir werden in Abstimmung mit dem DOSB alle rechtlichen Schritte prüfen“, sagte DSV-Sprecher Ralph Eder dem SID.

Die zuständige Berufungs-Kommission der FIS nahm die Videoaufzeichnungen des Rennens nach eigenen Angaben bei vier Sitzungen über Stunden hinweg in Augenschein und überprüfte dabei auch schriftliche Aufzeichnungen. Die als Behinderung von Smith gewertete Aktion kurz vor dem Ziel war im Wettkampf am 17. Februar mit einer Gelben Karte geahndet worden. Danach erfolgte ihre Rückstufung auf Rang vier.

„Das war ganz normales Skicross“

Smith war kurz vor dem Ziel mit ihrem linken Ski in die Fahrlinie von Maier geraten und hatte diese dabei behindert - die FIS wertete dies nun jedoch als eine Berührung, „die nicht zu verhindern gewesen war“ und folglich nur eine „Offizielle Warnung“ hätte nach sich ziehen dürfen. Eine Warnung zieht allerdings laut Reglement keine weitere Sanktionierung nach sich.

„Ich bin natürlich erleichtert über diesen Entscheid“, wird Smith in einer Mitteilung von Swiss Ski zitiert, „denn ich war stets überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Gleichzeitig schmerzt es mich aber für Daniela Maier, welche nun die Leidtragende der Situation ist.“

Tatsächlich hatte auch Maier nach dem Zieleinlauf die fragliche Situation nicht als strafwürdig für ihre Konkurrentin angesehen. „Nein, nein, nein, nein, nein“, rief sie während der minutenlangen Überprüfung der Szene durch die Rennjury und schüttelte immer wieder den Kopf: „Das war ganz normales Skicross.“