Martin Schulz hat bei einem Treffen mit Mark Zuckerberg in Berlin den Facebook-Chef zum verantwortlichen Umgang mit Nutzerdaten aufgefordert. Zuckerberg trifft sich am Freitag in Berlin unter anderem mit Studenten zu einer Frage-Antwort-Runde.

Berlin - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat Facebook -Chef Mark Zuckerberg zum verantwortlichen Umgang mit Nutzerdaten aufgefordert. „Wir in Europa messen dem Datenschutz große Bedeutung bei“, sagte Schulz am Donnerstagabend bei einer Preisverleihung für Zuckerberg beim Axel-Springer -Verlag in Berlin. Wer persönliche Daten nutze, um einen siebenstelligen Gewinn zu erwirtschaften, müsse sicherstellen, dass die Eigentümer ausdrücklich zustimmten. Zuckerberg, der sich auf einer zweitägigen Charme-Offensive in der deutschen Hauptstadt befindet, sagte nichts zum Datenschutz. Es wird erwartet, dass er sich am Freitag bei einem Treffen unter anderem mit Studenten zum Thema Hasskommentare äußert.

 

Kritiker werfen dem weltgrößten Internet-Netzwerk mit 1,6 Milliarden Nutzern vor, es missbrauche Daten seiner Nutzer. Das Unternehmen liegt in mehreren Ländern mit Datenschützern im Clinch. Zudem steht Facebook auch in der Kritik, Hasskommentare auf seinen Webseiten nicht umfassend genug zu löschen. Die Bundesregierung will dem US-Technologieriesen hier genau auf die Finger schauen.

Schulz sagte, Europa könne von Zuckerberg lernen - etwa von seinem Optimismus und seiner inspirierenden Vision der Zukunft. „Sie können uns zeigen, wie wir nach den Sternen greifen können“, sagte der EU-Politiker. Im Gegenzug wolle Europa seine langjährige Erfahrung von kultureller Vielfalt teilen und zeigen, dass ein sensibler Umgang mit Daten und der Schutz von Urheberrechten „fundamentale Bestandteile unserer Gesellschaft sind“.

Zuckerberg erhielt als erster Preisträger den Axel Springer Award des Berliner Medienhauses. Der Amerikaner habe „mit Facebook das wichtigste Kommunikationsmittel einer neuen Generation geschaffen“, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner.