Sie möchten Geld überweisen oder warten auf eine Zahlung? Wir klären, wie lange die verschiedenen Überweisungen dauern und welche gesetzlichen Vorgaben gelten.

Katrin Jokic

Die Überweisung gehört zu den häufigsten Banktransaktionen in Deutschland. Ob nach einer Online-Bestellung, an Behörden und Ämter oder auch an Familie und Freunde – mit einer Überweisung können Sie ganz einfach bargeldlos bezahlen oder Geld empfangen. Gerade wenn man auf Geld wartet oder vielleicht wenn eine Zahlfrist näher rückt, fragt man sich: Wie lange dauert eine Überweisung eigentlich?

 

Überweisungsdauer in Deutschland: Die Gesetzeslage

Wenn die Überweisung zwischen zwei deutschen Konten getätigt wird, gilt per Gesetz: Das überwiesene Geld muss am Ende des nächsten Geschäftstages auf dem Konto des Empfängers sein. Als Geschäftstage bzw. Bankarbeitstage gelten bei Banken in der Regel Montag bis Freitag. Hinzu kommt außerdem, dass die meisten Banken einen „Annahmeschluss“ für Überweisungen haben. Dieser liegt, je nach Bank, zwischen 14 und 18 Uhr. Selbstverständlich können Sie auch nach diesem Annahmeschluss noch Ihre Überweisung tätigen, allerdings dauert es dann eventuell länger, bis das Geld beim Empfänger angekommen ist.

Wenn Sie also montagmorgens eine Überweisung tätigen, sollte diese spätestens Dienstagabend beim Empfänger eingegangen sein. Wenn Sie die Überweisung erst am Montagabend absenden, kann es bis Mittwochabend dauern, bis der Empfänger sein Geld erhalten hat. Führen Sie die Überweisung an einem Freitag aus, kann es bis Montagabend dauern, bis der Empfänger das Geld erhält.

Eine Ausnahme gilt, wenn Sie für die Überweisung noch einen klassischen Überweisungsträger aus Papier ausfüllen und bei Ihrer Bank abgeben. Dann hat die Bank einen weiteren Tag Zeit, um die Überweisung auszuführen.

Wie lange dauert eine Echtzeit-Überweisung?

Wer es besonders eilig hat, kann auf sogenannte Echtzeit-Überweisungen zurückgreifen. Diese gibt es in allen Ländern des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA) und kann per Online oder Mobile Banking genutzt werden.

Der Vorteil: Innerhalb weniger Sekunden geht das Geld beim Empfänger ein und da es sich um Online bzw. Mobile Banking handelt, ist diese Funktion 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr nutzbar. Die Echtzeit-Überweisung ist nicht an die Bankarbeitstage gebunden.

Allerdings können bei der Echtzeit-Überweisung Gebühren anfallen. Wie hoch diese sind, legt jede Bank selbst fest. Es ist ratsam, dies vorher in Erfahrung zu bringen, denn von wenigen Cent bis zu über 20 Euro ist alles möglich.

Wie lange dauert eine Blitz-Überweisung?

„Blitz-Überweisung“ ist kein feststehender, einheitlicher Begriff, viele Banken bieten aber sogenannte Eil- oder Express-Überweisungen an. Gemeint ist eine Alternative zwischen normalen SEPA-Überweisungen und Echtzeit-Überweisungen.

Da es keine einheitlich geregelte „Blitz-Überweisung“ gibt, lässt sich auch nichts Konkretes darüber sagen, wie lange diese Überweisung dauert. Oftmals bieten Banken aber die Möglichkeit, eine Blitz-Überweisung innerhalb weniger Stunden und noch am gleichen Tag auszuführen. Zum Teil geht dies persönlich am Schalter, in der Regel aber per Online Banking.

Die Gebühren für eine Blitz-Überweisung sind so unterschiedlich wie die Angebote der Banken. Wie bei der Echtzeit-Überweisung, können die Gebühren zwischen wenigen Cent und mehr als 20 Euro liegen.

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Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung?

Für Überweisungen ins EU-Ausland gelten die gleichen gesetzlichen Bestimmungen wie für Überweisungen innerhalb Deutschlands – zumindest wenn das Geld auch in Euro auf dem Empfängerkonto ankommt. Dann muss das Geld am nächsten Bankarbeitstag auf dem Konto des Empfängers sein.

Überweisung in ein EU-Land ohne Euro (beispielsweise Dänemark, Polen oder Kroatien) dürfen laut Bürgerlichem Gesetzbuch bis zu vier Geschäftstage dauern.

Wenn Sie eine Transaktion in ein Land außerhalb der EU tätigen, gibt es keine einheitlichen gesetzlichen Regelungen mehr, die festschreiben, wie lange eine Überweisung dauern darf. Vor allem bei Währungen, die im Zahlungsverkehr mit Deutschland nicht so üblich sind, kann es bis zu 14 Tage dauern, bis das Geld beim Empfänger ist.

Dauer eine PayPal-Überweisung

Viele Menschen überweisen heutzutage auch per PayPal Geld – egal, ob privat oder geschäftlich.

Wenn Sie eine Überweisung bei PayPal tätigen, bekommt der Empfänger das Geld innerhalb weniger Sekunden auf seinem PayPal-Konto gutgeschrieben. PayPal streckt Ihnen dabei gewissermaßen das Geld vor, um es später von Ihrem Konto abzubuchen. Das Geld wird in der Regel nach zwei bis vier Tagen von Ihrem Bankkonto oder Ihrer Kreditkarte abgebucht.

Gleiches gilt, wenn Sie Guthaben von Ihrem PayPal-Konto auf Ihr Bankkonto transferieren möchten. Hier verhält sich die PayPal-Überweisung wie eine gängige SEPA-Überweisung: Laut PayPal wird das Geld am gleichen oder am nächsten Tag an Ihre Bank gesendet, das heißt die gesetzlich vorgeschrieben Frist von einem Geschäftstag wird eingehalten. Wochenenden oder Feiertage können aber beispielsweise dazu führen, dass die Zahlung erst später auf Ihrem Konto sichtbar wird.

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