Eine allgemeine Dienstpflicht für Schulabgänger ist umstritten. Für die Idee spricht allerdings vieles: Letztlich geht es um die Frage, was ein Bürger seinem Staat schuldig ist. Und ein gemeinnütziges Dienstjahr könnte auch dem Klimaschutz dienen, meint StZ-Autor Armin Käfer.
Stuttgart - Warum sollten aus den Freitagen, die viele junge Menschen der Zukunft widmen wollen, nicht ein paar Monate oder gar ein ganzes Jahr werden? Wenn auch zu einem etwas anderen Zweck, als ihr Idol Greta Thunberg sich das ausgedacht hat. Den Kindern des späten 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts haftet der Mythos an, weniger an Geld und Karriere als vielmehr an sinnvollem Tun, einem erfüllten Leben interessiert zu sein. Der Klima-Aktivismus (einer Minderheit) dieser Generation, die sich neudeutsch Z buchstabiert, gilt als Ausweis dafür. Ihre Bereitschaft zum Engagement ließe sich zum Wohle aller nutzen. Dazu möchte die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer einen Anstoß geben. Sie ließ die Idee einer gemeinnützigen Dienstpflicht an diesem Donnerstag in einem „Werkstattgespräch“ erörtern. Das verdient Aufmerksamkeit, ganz ungeachtet parteipolitischer Sympathien.