Auch der ADAC fordert nach der Kritik von Lungenfachärzten an den Feinstaub- und Stickoxid-Grenzwerten der EU eine neuerliche Überprüfung. Die EU-Kommission müsse die wissenschaftliche Grundlage ihrer Grenzwerte rasch unter die Lupe nehmen.

München - Nach der Kritik von Lungenfachärzten an den Feinstaub- und Stickoxid-Grenzwerten der EU hat der ADAC eine Überprüfung gefordert. „Wenn Bürger von Fahrverboten betroffen sind, müssen sie sich darauf verlassen können, dass die geltenden Grenzwerte wissenschaftlich begründet sind“, sagte der Vizepräsident des Autoclubs, Ulrich Klaus Becker, am Mittwoch in München.

 

Die EU-Kommission müsse die wissenschaftliche Grundlage ihrer Grenzwerte rasch unter die Lupe nehmen. „Dies muss Gegenstand des Prüfauftrags für die Luftqualitätsrichtlinie sein, der im Arbeitsprogramm 2019 der EU-Kommission enthalten ist“, sagte Becker.

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Fahrverbote vermeiden

Da aber die Grenzwerte bis auf Weiteres rechtlich bindend blieben, dürften Bund und Kommunen auf keinen Fall in ihren Bemühungen nachlassen, Fahrverbote zu vermeiden. „Die begonnenen Maßnahmen zur Erneuerung der Fahrzeugflotte, zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs und zur intelligenten Verkehrssteuerung müssen fortgesetzt werden“, forderte der ADAC-Vizepräsident.

Mehr als hundert Lungenspezialisten bezweifeln den gesundheitlichen Nutzen der aktuellen Grenzwerte und sehen aufgrund methodischer Mängel keine wissenschaftliche Begründung für sie.