Normalerweise gibt das Sozialministerium Tipps gegen Hitze. Diesmal waren die Beamten selbst betroffen: eine Störung beim Vermieter Breuninger ließ es in ihren Büros ordentlich warm werden.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Kein Ressort der Landesregierung kennt sich so gut mit Hitze aus wie das Sozialministerium. Wann immer im Südwesten die Temperaturen steigen, warnen die Beamten von Manfred Lucha (Grüne) vor Gefahren für die Gesundheit und geben hilfreiche Tipps. Viel trinken, leichte Kleidung tragen, Räume tagsüber verdunkeln – das empfahlen sie auch Mitte Juni vor der ersten großen Hitzewelle dieses Jahres, die tatsächlich bis zu 38 Grad brachte.

 

Ministeriale schmoren im eigenen Saft

Normalerweise sitzen die ministeriellen Hitzeexperten in gut gekühlten Büros, wenn sie ihre Ratschläge formulieren – etwa auch den, die heißesten Mittagsstunden am besten in Innenräumen zu verbringen. Doch jetzt bekamen sie die Probleme am eigenen Leib zu spüren. Ihre Amtsstuben im Stuttgarter Dorotheen-Quartier, dem futuristischen Viertel neben dem Kaufhaus Breuninger, waren nicht so wohltemperiert wie gewohnt. Als die Temperaturen – wie angekündigt – stiegen, wurde es auch im Hause Lucha wärmer und wärmer. Technische Probleme des Vermieters Breuninger führten dazu, dass die Regierungsbediensteten gewissermaßen im eigenen Saft vor sich hinschmorten. Während das Klima in den Läden unten noch erträglich blieb, wurde es in den Büros oben schweißtreibend.

Techniker fahnden nach der Ursache

Reguliert werden die Temperaturen nicht durch eine klassische Klimaanlage, sondern durch im Beton verlegte Wasserleitungen, berichtet das zuständige Finanzministerium. Bisher habe es dabei keine Ausfälle gegeben, aber seit einigen Tagen sei die Funktion eingeschränkt. Zu den Ursachen müsse man den Vermieter fragen. Bei Breuninger ist von einem Problem mit der IT-gesteuerten Gebäudetechnik die Rede, das den Experten noch Rätsel aufgebe; es werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet. Zum Glück für Lucha und seine Leute ließ die Hitze inzwischen nach.