Seit Bekanntwerden rechter Deportationsfantasien gehen in vielen deutschen Städten Menschen auf die Straße – am Wochenende auch in Stuttgart. Sie haben erkannt, dass die Demokratie verteidigt werden muss. Ein Kommentar von Redakteur Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Auf den Hügeln, auf denen Stuttgart nicht gebaut wurde, die die Stadt jedoch umgeben, lag diese Woche ein Hauch von Schnee. Ausreichend, um an einen Satz von Erich Kästner erinnert zu werden, den er 1958 anlässlich des 25. Jahrestags der Bücherverbrennung formulierte: „Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.“