Reinhard Mauz ist in Denkendorf historischen Straßen-, Platz-, oder auch Häusernamen auf der Spur. Viele sind heute in Vergessenheit geraten. Einer hat seinen Spürsinn besonders geweckt.

Man kannte sich in Denkendorf. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebten nur rund 300 Menschen im Dorf. Erst Ende des 18. Jahrhunderts stieg die Zahl der Einwohner auf über 1000. Wenige Gassen waren „innerhalb Etters“ bebaut. Deshalb waren Straßennamen auch eher ungewöhnlich. Vielmehr benannte man die Örtlichkeiten nach geografischen Gesichtspunkten: „Am Bach“ oder „hinter der Kirche“ reichten als Bezeichnungen. Die Gasse hinter der Friedhofskirche, der damaligen Dorfkapelle, hieß einfach „d’Kappel“ (heute Friedhofstraße). Und die heutige Kirchstraße wurde lange schlicht „d’Gass“ genannt, ebenso wie die steile „Steige“, die zum Schafhaus führt, erst später zur Schäfersteige wurde. Wo jetzt das Rathaus steht, war „der Platz“. An ihm mündeten fünf Straßen in die Ortsmitte: Furtstraße, Kirchstraße, Riempengasse, Schäfersteige und Eichersteige. Um 1600 wurde dann hier das erste Rathaus gebaut.