Mit einer neuen Gasverwertungstechnik trägt die Deponie Eichholz weiterhin zur Energieversorgung bei – auch wenn die Methananteil geringer wird.

Winnenden - Außen herrscht Ruhe, im Inneren tut sich noch einiges – so etwa beschreiben die Verantwortlichen den Zustand der Deponie Eichholz bei Winnenden. Dort sind im Jahr 2005 die letzten Rohabfälle abgelagert worden, dann schloss die Deponie. Die Fäulnisprozesse im Untergrund laufen aber nach wie vor und produzieren diverse Deponiegase – vor allem Methan und Kohlendioxid. Mit der Zeit, so berichtete jetzt der Vorstandsvorsitzende der kreiseigenen Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM), Gerald Balthasar, sinke der Anteil an Methan deutlich ab, so das die herkömmlichen Techniken der Verbrennung zum Zweck der Stromgewinnung nicht mehr effektiv funktionieren. Nach einer gewissen Probephase geht auf der Deponie jetzt eine neuartige Schwachgasanlage in den Dauerbetrieb, die mittels flammenloser Oxidation die Gase in Wärme verwandelt, die wiederum in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Winnenden eingespeist wird.

 

Monatliche Einnahmen von gut 15 000 Euro

Im Vordergrund stehe bei dieser im Deponiebereich neuartigen Gasverwertungsanlage der Klima- und Ressourcenschutz, betonte der Landrat Richard Sigel bei der Einweihung der in Container aufgebauten Schwachgasgeneratoren: „Ich freue mich, dass wir mit der Investition in eine neue Anlagentechnik eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen aus der Deponie sicherstellen. Gleichzeitig können wir Einnahmen erwirtschaften, die dem Gebührenzahler zugute kommen.“ Beim aktuellen Leistungsstand der Anlage können ganzjährig pro Monat 500 Megawattstunden (MWh) an Nutzwärme an das Fernwärmenetz der Winnender Stadtwerke abgegeben werden. Hiermit erzielt die AWRM nach eigenen Angaben monatliche Einnahmen in Höhe von gut 15 000 Euro.

Der Bund zahlt die Hälfte der Investitionskosten

Die Planungen für die Erneuerung der Deponiegasverwertung, deren Alternative das künftige Abfackeln der abgesaugten Gase gewesen wäre, haben schon im Jahr 2016 begonnen. In einer Ausschreibung, so Balthasar, habe sich die innovative Lösung der Renninger Firma e-flox durchgesetzt. Die Floxtechnik der flammenlosen Oxidation, also des Verbrennens ohne Flamme, werde bereits im Bereich Klär- und Grubengas eingesetzt, im Bereich der Deponietechnik sei die Winnender Anlage jedoch bisher einzigartig. Auch aus diesem Grund hat das Umweltministerium des Bundes die rund 550 000 Euro teure Anlage mit 50 Prozent Förderung unterstützt