Trauer hört nie auf. Das muss Daniel Schreiber erkennen, als sein Vater stirbt. Wird man durch Verluste ein anderer Mensch? Ein Treffen mit dem Autor.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Wenn Daniel Schreiber einen Text schreibt, dann gehen seine Worte genau dorthin, wo es wehtut. Aber auch dahin, wo es einem irgendwie auch warm ums Herz wird. Auch trostreich ist das, was der Autor nun mit „Die Zeit der Verluste“ auf Papier gebracht hat, indem er aus dem persönlichen Schmerz ein großes Gefühl der allgemeinen Ungewissheit und auch Trauer einfängt. Pandemie, Krieg, Terror – wie können wir leben, wenn die Zeiten voll von Verlusten sind? Seine Kunst ist es, über Ängste zu schreiben, in einem literarischen Essay, in dem kulturwissenschaftliche, philosophische, psychologische Querverweise miteinander verwoben sind. Schreibers Bücher „Nüchtern“, „Zuhause“ und „Allein“ waren allesamt Bestseller. „Die Zeit der Verluste“, das nun aktuell bei Hanser Berlin erschienen ist, steht aber außerhalb dieser Trilogie.